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Nach dem äusserst knappen Ausgang der RTVG-Abstimmung nahm der SRG-Generaldirektor in der Abstimmungssendung von SRF Stellung. Er freue sich auf die Service-Public-Debatte.
Kurz nach der knapp gewonnenen Abstimmung über das revidierte Radio- und TV-Gesetz (RTVG) äusserte sich SRG-Generaldirektor Roger de Weck im Interview mit «Tagesschau»-Leiter Urs Leuthard. Die Schuldfrage bezüglich des quasi zufälligen Abstimmungsergebnisses zugunsten der SRG stellte Leuthard nicht. Stattdessen fragte er, was das Ergebnis für die SRG bedeute.
De Weck sagte, dass er sich freue, dass das neue Gebührenerhebungssystem nun in Kraft treten könne. «Wir haben nun ein dem digitalen Zeitalter angemessenes Gebührensystem», sagte de Weck. Nun gehe es darum, die Zukunft des audiovisuellen Service Public zu gestalten.
«Es kann nun eine eigentliche Service-Public-Debatte geführt werden, in der man sich überlegt, was für einen Service Public man will», sagte de Weck. Die SRG werde in diese Debatte «offen, konstruktiv und änderungsbereit» eintreten. «Und wir sind Auftragnehmerin und nicht Auftraggeberin», sagte de Weck.
Einschränkungen ständen eher nicht zur Debatte
Auf die Frage Leuthards, ob man wirklich bereit sei, Programme oder Kanäle zu streichen, sagte de Weck: «Ich finde, in einer Debatte darf es keine Tabus und Denkverbote geben, sonst bringt sie wenig». Allerdings stellt de Weck gleichzeitig klar, dass seiner Ansicht nach Einschränkungen im Umfang des Programms eigentlich nicht zur Debatte stehen. «Jedes Medienhaus im Umbruch der Medienwelt muss sich überlegen, was stimmt und was nicht mehr stimmt, aber ich denke, es geht da mehr um einen Umbau und nicht um Aus- oder Abbau», sagte de Weck.
Er selber wolle keinen Service Public wie in den USA, der mit den hochstehendsten Sendungen einen Marktanteil von zwei Prozent erreiche. «Für mich gehören menschenwürdige Unterhaltung, Sport und Fiktion dazu», sagte de Weck. Er sei aber offen, darüber zu diskutieren, welche Sportarten beispielsweise wichtig seien. Und: Die SRG ist auch bereit, auf das eine oder andere zu verzichten, wenn das gewünscht ist.