Personenfreizügigkeit
Professoren kritisieren: Von der Personenfreizügigkeit profitieren die Reichen

Seit zehn Jahren gilt die Personenfreizügigkeit der Schweiz mit der EU. Am Freitag hat der Bund eine Jubel-Bilanz zur Einwanderung gezogen.

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Reiner Eichenberger

Reiner Eichenberger

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Doch diese produziere langfristig viele Verlierer bei unteren und mittleren Einkommensschichten, schreiben Prof. Reiner Eichenberger und Volkswirtschaftsdozent David Stadelmann (Universität Freiburg) in einem Beitrag der Zeitung „Der Sonntag".

Die Autoren schreiben zum Immobilienmarkt: „Personen, die erstmals einen Haushalt gründen oder umziehen wollen, leiden stark unter den Preissteigerungen. Die längerfristigen Hauptprofiteure der Zuwanderung sind die Zuwanderer selbst - sowie all diejenigen, die mehr Immobilien und Boden besitzen, als sie für ihren Eigenbedarf benötigen." Zudem warnen die Autoren davor, das Wirtschaftswachstum zu überschätzen.

„Die zuständigen Amtsstellen und viele Interessengruppen argumentieren gebetsmühlenhaft, die hohe Zuwanderung nütze der Wirtschaft insgesamt und stütze die Konjunktur. Natürlich führt Zuwanderung zum Wachstum der gesamten Wirtschaft. Wenn mehr Menschen arbeiten und konsumieren, steigt die gesamte Wirtschaftsleistung automatisch. Für die einzelnen Bürger ist das Gesamteinkommen aber praktisch bedeutungslos. Für sie zählt nur, wie sich die Zuwanderung auf das Pro-Kopf-Einkommen auswirkt." Gemäss „Sonntag"-Berechnung ist das Pro-Kopf-BIP in der Schweiz wegen der hohen Zuwanderung weniger stark gestiegen als etwa in Deutschland.