Zwei Varianten für den Verkauf von 4671 Quadratmeter Bauland im oberen Steinler an der Gemeindegrenze zu Möriken werden der Niederlenzer Gmeind vom Freitag, 27. November, vorgelegt.
Peter Schmid
Damit geht das seit Jahren andauernde Seilziehen um eine Überbauung, die stets am Widerstand von Anwohnern gescheitert ist, in eine neue, aber wohl kaum in die letzte Runde.
Die in der W2 liegende Bauzone, in der Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser zugelassen sind, wird durch eine Starkstromleitung arg beeinträchtigt. Bisherige Bauinteressenten versuchten durch eine an sich zulässige Umlagerung der Ausnützungsziffer sowohl auf dem Land der Gemeinde wie auf dem erheblich grösseren Nachbargrundstück der Gebr. Wilk AG eine möglichst hohe Nutzung zu erreichen. Das führte zu Projekten mit massiven Mehrfamilienhäusern, gegen die sich Anwohner so energisch zur Wehr setzten, dass alle Vorhaben scheiterten.
Zwei Offerten
Einem Beschluss der Gemeindeversammlung vor einem Jahr folgend, hat der Gemeinderat neue Kaufinteressenten gesucht und tatsächlich zwei gefunden, die sich mit verschiedenen Bauvorhaben tragen. Einerseits ist es die Pamotec GmbH in Adlikon, anderseits die HIG Immobilien-Stiftung mit Sitz in Olten. Die Pamotec möchte nur das Grundstück der Gemeinde erwerben und offeriert für die 4671 Quadratmeter einen Durchschnittspreis von nicht ganz 210 Franken. Das ergäbe einen Ertrag von 980 510 Franken. Die HIG ist sowohl am Gemeindeland wie an der Parzelle der Wilk AG interessiert. Für das Gemeindeland würde sie 250 Franken pro Quadratmeter bezahlen, was einen Ertrag von 1,1678 Millionen ergäbe.
Zwei Bauabsichten
Die Pamotec beabsichtigt, auf dem Gemeindeland Reiheneinfamilienhäuser zu erstellen. Gemäss heutigem Wissensstand will sie die Parzelle der Wilk AG nicht übernehmen. Die HIG hingegen würde beide Parzellen kaufen, wobei sie Mehrfamilienhäuser zu erstellen gedenkt.
Dem Gemeinderat ist natürlich bewusst, dass Projekte für Mehrfamilienhäuser wiederum die Opposition auf den Plan rufen würden, doch tritt er trotzdem für einen Verkauf an die HIG ein. Nicht nur wegen des höheren Ertrags, sondern er stellt fest, dass es in Niederlenz vor allem an Mietwohnungen mit einem höheren Ausbaustandard mangle.
Beim Projekt der Pamotec ist auch nicht ersichtlich, wie die Wilksche Parzelle erschlossen werden soll. Bei der Opposition dürften trotz allem die Pläne für Reihenhäuser auf offenere Ohren stossen. Die Kaufrechtsverträge müssten wiederum der Gemeindeversammlung unterbreitet werden.
50 000 Franken für Planung
Die Erschliessung der bei-den Parzellen liesse sich am einfachsten über den in der Landwirtschaftszone liegenden Zwingsteinweg bewerkstelligen, der auf Möriker Boden liegt. Eine Umlagerung in die Bauzone wurde aber von der Gemeindeversammlung Möriken-Wildegg abgelehnt, sodass Niederlenz andere Möglichkeiten suchen muss.
Für die Planung einer für beide Parzellen zweckmässigen Erschliessung verlangt der Gemeinderat einen Kredit von 50 000 Franken.