Fall «Carlos»
Nach dem Hungerstreik protestiert «Carlos» mit Arbeitsverweigerung

Der Jugendliche «Carlos» sitzt nach wie vor im Massnahmenzentrum in Uitikon. Er wehrt sich gegen die aus seiner Sicht ungerechtfertigte Einweisung, jedoch nicht mit Gewalt. «Carlos» verweigert die Arbeit und kooperiert nur an den Besuchstagen.

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"Carlos" beim Kampfsporttraining

"Carlos" beim Kampfsporttraining

Keystone

Der unter dem Namen «Carlos» bekannt gewordene Jugendstraftäter sitzt seit vier Monaten hinter Gittern, obwohl er für seine Strafe längst büssen musste.

Mitte November, als der 18-Jährige vom Gefängnis Limmattal ins Massnahmenzentrum Uitikon verlegt wurde, trat er in einen Hungerstreik. Er wolle diesen solange durchziehen, bis er vom geschlossenen in den offenen Teil des Massnahmenzentrums verlegt werde, liess er damals verlauten. Drei Tage später brach er den Hungerstreik ab.

Sein Wille zum Widerstand und Protest gegen seine Festhaltung ist aber damit nicht gebrochen. Seinen Unmut bringt «Carlos» nun mit Arbeitsverweigerung hervor, wie die «NZZ» schreibt.

Es sei eine neue Form des Widerstands, meint der Jugendliche. Er habe gelernt, gewaltlos zu protestieren. Früher hätte er alles kurz und klein geschlagen, um an sein Ziel zu gelangen.

Mit der Arbeitsverweigerung nimmt «Carlos» auch die Isolation vor den Mitinsassen in Kauf. Jeden Morgen kann er entscheiden, ob er kooperieren will oder nicht. Kooperieren tut er dann, wenn Besuch angekündigt ist.

In den nächsten zwei Wochen wird der Entscheid des Obergerichts erwartet, in welchem über die Rechtmässigkeit der Einweisung von «Carlos» befunden wird.

(pas)

(27.12.2013)