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Schweiz
150000 Franken steuerte der Bund an die Ausbildung von acht nordkoreanischen Offizieren in Genf bei. Das VBS sieht die Dienstleistung als Beitrag für den Frieden und der Öffnung des kommunistischen Regimes.
Acht Offiziere aus Nordkorea sind in Genf mit Unterstützung des Bundes in den Genuss einer Ausbildung gekommen. Mehr als 150'000 Franken seien dazu seit 2011 bereitgestellt worden, teilte das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Donnerstag mit.
Die Kurse hätten beim Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik (GCSP) stattgefunden, hiess es weiter. Das VBS bestätigte damit eine Meldung des Westschweizer Radios RTS. Zwei der Offiziere studierten zur Zeit immer noch am Institut. Die Kosten der Stipendien für die Nordkoreaner würden zu einem Teil vom Bund übernommen.
Die Teilnehmer analysierten in den Kursen aktuelle internationale Sicherheitsfragen, von Massenvernichtungswaffen über Terrorismus bis zu Menschenrechtsverletzungen. Auch die Ukraine-Krise oder die Arabischen Revolutionen würden studiert, vor allem aus dem Blickwickel der Streitkräfte und einer möglichen Demokratisierung.
Das VBS fördere damit den Frieden, indem es "den nordkoreanischen Teilnehmern die Möglichkeit biete, die Welt ein bisschen besser zu verstehen". Sie hofften ausserdem, zu einer Öffnung des kommunistischen Regimes beizutragen, sagte der Chef Sicherheitspolitik im VBS, Christian Catrina gegenüber der RTS.
Dem widersprach der Waadtländer Nationalrat Jacques Neirynck. Er nannte das Programm "schlecht investiertes Geld", das von einer "grosse Naivität" zeuge. (sda)