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Schweiz
In der Ärzte-Affäre am Universitätsspital Zürich wächst die Kritik an den Verantwortlichen. Für Helsana-Chef Daniel Schmutz braucht es volle Transparenz.
(rwa) Geschönte Berichte über Operationen, zugeschanzte Patienten – und der Vorwurf, eine Frau mit Hirntumor als Versuchskaninchen missbraucht zu haben: Gleich drei hochrangige Ärzte an Schweizer Kliniken stehen im Kreuzfeuer der Kritik. Im Zentrum steht dabei das Universitätsspital Zürich, an dem sich gleich zwei der drei Fälle abgespielt haben.
Nun schaltet sich auch Helsana-Chef Daniel Schmutz in die Diskussion ein. Die Krankenversicherer hätten sich zusammengeschlossen und drängten darauf, dass die Spitaldirektion allen Vorwürfen nachgehe und Transparenz schaffe, sagte er in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Er glaube zwar immer noch an eine konstruktive Lösung. «Eine Anzeige schliesse ich zum heutigen Zeitpunkt aber nicht aus.»
Für Schmutz sind die Missstände nicht typisch für das USZ. In allen Grossspitälern mit unklaren Aufsichtsstrukturen sei das möglich. Angesichts der undurchsichtigen Aufsicht erstaunt es den Helsana-Chef eher, dass es nicht häufiger geschehe.
Betrogen werde zwar selten, stellt Schmutz klar. Fragwürdige Abrechnungen von Prämiengeldern gehörten aber zum täglichen Brot. Das reiche von Ärzten, die Prämiengelder verschwenden, indem sie zu viel aufschreiben, bis zu Betrug. Als Beispiel nennt Schmutz einen Arzt, der vier Operationen abrechnet, die er angeblich gleichzeitig durchgeführt hat.