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Schweiz
Die Städtekonferenz Mobilität will vom Bundesrat eine ehrgeizigere Umsetzung des Velo-Artikels. Sie äussert sich auch zu E-Trottinetts. Nicht gerade begeistert.
Fussgänger und Velofahrer sollen in Schweizer Städten und Agglomerationen mehr Verkehrsfläche bekommen - und zwar schneller und verbindlicher, als dies der Bundesrat im Velogesetz vorsieht, das zur Zeit in der Vernehmlassung ist. Die Städtekonferenz Mobilität (SKM), ein Zusammenschluss von 20 Schweizer Städten, hat an einer Tagung am Freitag die Landesregierung zum Nachbessern aufgefordert. Sie will eine konkrete Umsetzungsfrist für durchgehende Verkehrsnetze und ausreichende Mittel für deren Finanzierung. Geld aus den Agglomerationsprogrammen sollen für die Umsetzung des Velo-Artikels verwendet werden.
Die SKM begrüsst das Veloweggesetz des Bundesrates grundsätzlich, schreibt sie in einer Mitteilung. Die Planungspflicht, die dort verankert werden soll, biete Gewähr dafür, dass nicht nur Fussweg-, sondern auch Velowegnetze zusammenhängend und grenzüberschreitend geplant werden. Dies sei vor allem in Agglomerationen wichtig.
Das Ziel der Städtekonferenz ist, dass die Bürger aus dem Bauch heraus mit dem Velo oder zu Fuss gehen. Velo- und Fusswege müssten dazu sicher und nachvollziehbar sein, «so dass sie die Menschen intuitiv dazu einladen, sich für diese beiden elementaren Fortbewegungsarten zu entscheiden.»
Die SKM formuliert weitere Anliegen zum Verkehr in den Städten. Hier sind die wichtigsten Punkte:
Am 23. September 2018 hatte drei Viertel der Stimmbevölkerung Ja-Gesagt zum Gegenvorschlag zur Veloinitiative, der auch die Förderung von Fuss- und Wanderwegen beinhaltete. Am 13. Mai 2020 schuf der Bundesrat die rechtlichen Grundlagen zur Umsetzung des neuen Verfassungsartikels: Der Bau von Velowegen bleibt Aufgabe der Kantone. Sie haben künftig aber die Pflicht, Velowege verbindlich zu planen und für ein zusammenhängendes und sicheres Velowegnetz zu sorgen.
Nun können sich Verbände, Städte und Gemeinden noch zur Gesetzesvorlage äussern.
Zur Städtekonferenz Mobilität gehören die Städte Aarau, Basel, Bern, Biel, Carouge, Chiasso, Freiburg, Genf, Köniz, Lausanne, Luzern, Montreux, Neuenburg, Nyon, Onex, Schaffhausen, Schlieren, St.Gallen, Winterthur und Zürich.