Fitnesstest
Medizinischer Check: Wie sich Ruth Humbel & Co. fit machen für den Wahlkampf

Die Bundesparlamentarier stehen vor vier harten Monaten. Bevor sie den Wahlkampf fürs eidgenössische Parlament in Angriff nehmen, haben sie deshalb ihre Gesundheit umfassend abklären lassen: Die Bildergalerie zum parlamentarischen Fitnesstest.

Roger Braun
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Medizinischer Check für die Parlamentarier
12 Bilder
Wie gut sieht das rechte Auge? Ständerätin Pascale Bruderer (SP/AG) beim Sehtest.
Autsch: Nationalrat Matthias Aebischer (SP/BE) lässt sich Blut nehmen für den Herzcheck.
Lauscht den Instruktionen für den Augentest: Gewerbedirektor und Nationalrat Hans-Ulrich Bigler (FDP/BE) vor der Messung des Innendrucks des Auges.
Einmal fest pusten: Nationalrat Heinz Brand (SVP/GR) misst das Volumen seiner Lunge.
Ein kurzer Pieks für den Herzcheck: Nationalrätin Diana Gutjahr (SVP/TG).
Ein entspannter Fraktionschef: Nationalrat Beat Walti (FDP/ZH) bei der Messung des Blutdrucks.
Ist da ein Geräusch? Nationalrat Bruno Pezzatti (FDP/ZG) beim Hörtest.
Messung des Innendrucks des Auges: Yvette Estermann (SVP/LU) beim Sehtest.
Volle Konzentration beim Lungentest: Bauernpräsident und Nationalrat Markus Ritter (CVP/SG) atmet tief aus.
Alles in Ordnung mit dem Herz-Kreislauf-System? Nationalrat Beat Jans (SP/BS) bei der Blutentnahme.
Gut beraten: Nationalrätin Isabelle Moret (FDP/VD) informiert sich über den Augentest.

Medizinischer Check für die Parlamentarier

Martin Baur

Strassenaktionen, Podiumsdiskussionen, Fernsehauftritte: Der Wahlkampf ist für die Kandidierenden eine Zeit des Stresses. Gut vier Monate vor den eidgenössischen Wahlen haben deshalb 72 National- und Ständeräte im Rahmen der Schweizer Gesundheitstage ihre Fitness getestet.

Unweit des Bundeshauses hatten die Parlamentarier am Dienstag den ganzen Tag Zugang zu sieben verschiedenen Gesundheitschecks. Im Angebot waren: Herzcheck, Hautuntersuchung, Hör- und Sehtest, Lungenfunktionsmessung, Abklärung des Schlafapnoe-Risikos sowie ein Beratungsgespräch zum individuellen Darmkrebsrisiko.

Der Sinn der Aktion: Die Parlamentarier sollen als Vorbilder die Bürger motivieren, regelmässig ihre Gesundheit testen zu lassen. Gerade Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weit verbreitet. Dabei könnte man der Krankheit mit relativ einfachen Verhaltensweisen vorbeugen.

Problematisches Gesundheitsverhalten

Bei den Parlamentariern stösst die Aktion auf viel Wohlwollen. Die Aargauer CVP-Nationalrätin Ruth Humbel engagiert sich im parlamentarischen Komitee für den Tag. Sie sagt:

Diese Aktion finde ich hervorragend. Sie ermöglicht einen einfachen Zugang zur Prävention. Es ist wichtig, dass man seine Gesundheitswerte kennt und reagieren kann, wenn etwas nicht stimmt.

Positiv äussert sich auch der Zürcher GLP-Nationalrat Martin Bäumle, der sich vor fünf Jahren als Parteipräsident dermassen überarbeitet hatte, dass er einen Herzstillstand erlitt. Er sagt zu seinem heutigen Gesundheitsverhalten: «Ich nehme konsequent die Treppe statt den Lift und gehe möglichst viel zu Fuss.»

Der Berner BDP-Nationalrat Lorenz Hess räumt ein: «Während der Session leben wir Politiker nicht gesund.» Deshalb sei der Gesundheitscheck gerade für Politiker sehr sinnvoll.