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Schweiz
Zwei neue Mieter, mehr Besucher: Die Mall of Switzerland macht positiv auf sich aufmerksam. Doch Centermanager Peter Triner will die steigenden Besucherzahlen nicht belegen.
Die Mall of Switzerland zählt seit diesem September zwei neue Mieter. In einer Autoausstellung präsentiert Kia zusammen mit der Emil Frey AG den neuen Kia Niro. Zudem erhält das Obergeschoss Zuzug: Mit «Camp David und Soccx» ist ein weiteres Modegeschäft eingezogen, wie es in einer Mitteilung heisst.
Noch erfreulicher: «Im letzten halben Jahr sind die Besucherfrequenzen stetig angestiegen», wird Centermanager Peter Triner in der Mitteilung zitiert.
Diese Aussage erstaunt. Im ersten Betriebsjahr berichtete CH Media über unbenutzte Räumlichkeiten und gähnend leere Gänge. Es kam zu einigen Mieterwechseln. Wir haben deshalb bei Peter Triner nachgefragt, ob er die steigenden Besucherzahlen belegen könne. Er äusserte sich schriftlich zu folgenden Stichworten:
Triner schreibt: «Die Besucherfrequenzen sind seit Mai 2019 jeden Monat um über zehn Prozent gestiegen. Der April lag auf dem Niveau des Vorjahres. Ansonsten bleibt die Centerleitung bei der Bekanntgabe von Zahlen jeglicher Art sehr zurückhaltend.»
Die Begründung für das Sparen mit Zahlen folgt sogleich: «Der Schweizer Detailhandel befindet sich in einer Phase des Umbruchs. Gewohnte Analyse- und Betrachtungsraster sind teilweise gar nicht mehr anwendbar.» Für die Mall seien vielmehr die längerfristigen Perspektiven von Bedeutung. Und diese seien durchaus positiv.
Den verkündeten Aufwärtstrend verortet Triner unter anderem im «attraktiven Mieter-Mix» der Mall. Demnach zeige sich das Shopping-Center mit einem breiten Angebot in Detailhandel, Gastronomie und Freizeit. Diese Kombination habe sich «vollauf bewährt».
Laut Triner ist die zunehmende Häufigkeit von Mieterwechseln nicht aussergewöhnlich. Insbesondere im Bereich des Detailhandels seien häufige Wechsel ein Phänomen, das nicht nur bei der Mall of Switzerland zu beobachten sei. Auch an anderen Einkaufsorten gebe es diese Tendenz – etwa in Schweizer Innenstädten.
Das Attikageschoss steht weiter zu grossen Teil leer. Im Juli 2018 sagte der damalige Manager Jan Wengeler unserer Zeitung, eine Arbeitsgruppe suche nach einer Verwendung für die leerstehenden Verkaufsflächen. Laut Triner wird ein Teil des Freiraumes momentan für Kunstausstellungen und andere Attraktionen genutzt. Wie die Fläche weiter genutzt werden soll, sei noch nicht entschieden worden. Vermietet seien insgesamt rund 85 Prozent der Ladenflächen.
Kundschaft, die ihre Kleider lieber im Internet bestellt, kann die Pakete bei der sogenannten «Pick-Post-Stelle» abholen. Eine Umkleidekabine in der Mall ermöglicht es, die Kleider sogleich anzuprobieren. Auf die Frage, weshalb Online-Kundschaft ihre Bestellungen vor Ort abholen sollte, meint der Centermanager:
Die beiden öffentlich zugänglichen Umkleide-Kabinen am Service-Point sehen wir als zeitgemässen Dienst an unsere Kunden.
Triner sieht darin nicht etwa eine Kampfansage an den stets wachsenden Online-Handel. Vielmehr stelle sie eine Symbiose von Online-Vertrieb und Vorort-Verkauf dar.
Eine der Freizeit-Attraktionen der Mall ist die Indoor-Surfwelle «Oana». Im vergangenen Juli feierte sie ihren ersten Geburtstag. Der Betreiber schreibt, dass die Welle seit der Eröffnung rege genutzt worden sei. Er spricht von knapp 220'000 Besuchern im ersten Jahr. Das entspreche beinahe den erwarteten 250'000 Besuchern.