Strafuntersuchung
Luzerner Staatsanwaltschaft sperrt die Konten von Rapperin Loredana

In den sozialen Netzwerken mag es die Rapperin Loredana aus Emmen gern protzig. Doch nun hat die Staatsanwaltschaft ihr Vermögen eingefroren.

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Rapperin Loredana Zefi an einer Pressekonferenz im albanischen Pristina. Hier hat sie ihre Unschuld beteuert und immer wieder betont, sie habe das Walliser Ehepaar nicht um 700'000 Franken betrogen.

Rapperin Loredana Zefi an einer Pressekonferenz im albanischen Pristina. Hier hat sie ihre Unschuld beteuert und immer wieder betont, sie habe das Walliser Ehepaar nicht um 700'000 Franken betrogen.

Valdrin Xhemaj / EPA, Pristina, 10. Mai 2019

In ihren Rap-Videos geizt sie nicht mit Luxusgütern: Teure Designer-Klamotten und dicke Autos sind das Markenzeichen der auffällig geschminkten Emmer Rapperin Loredana. Doch in ihrer neusten Instagram-Story wirkt sie müde und kraftlos: «Ich habe einfach keinen Bock mehr mich zu schminken. Es geht einfach nicht», sagt sie darin. Sie scheint gezeichnet vom aktuellen Strafverfahren gegen sie.

Loredana Zefi in ihrer Instagram-Story.

Loredana Zefi in ihrer Instagram-Story.

Instagram

Loredana Zefi steht im Verdacht, ein Walliser Ehepaar um 700'000 Franken betrogen zu Anfang Mai wurde sie deswegen verhaftet. Doch nun kommt es noch dicker.

Konten und Tresorfach gesperrt

Aus einem aktuellen Urteil des Kantonsgerichts Luzern geht hervor, dass die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit den Ermittlungen die Konten der Skandal-Rapperin gesperrt hat. Das berichtet das Onlinemagazin Zentralplus.

Die Sperrung von Konten nehmen die Untersuchungsbehörden vor, wenn der Verdacht besteht, dass Gelder oder Wertgegenstände aus einem Verbrechen stammen. Ebenfalls habe die Frau seit Mitte Mai keinen Zugriff mehr auf ihr Tresorfach bei der Bank gehabt.

Die 23-Jährige habe sich gegen die Beschlagnahmung gerichtlich gewehrt, und die Beschwerde wieder zurückgezogen. Was der Grund für den Sinneswandel war, gehe aus dem Urteil nicht hervor. Die Hintergründe bleiben daher vorerst im Dunkeln.

Grundsätzlich ist es so, dass beschlagnahmte Gelder oder Vermögenswerte den Beschuldigten erst wieder zurückgegeben werden, wenn sich herausgestellt hat, dass ein Zurückbehalten nicht mehr nötig ist. Bis sich das geklärt hat, kann es also einige Zeit dauern.

Untersuchung ist «Fingerspitzenarbeit»

Simon Kopp, Sprecher der Staatsanwaltschaft Luzern, habe gegenüber «Nau» davon gesprochen, dass eine solche Untersuchung viel Geduld und Zeit brauche. «Das ist Fingerspitzenarbeit. Wir müssen viele Details untersuchen und regelmässig mit den Anwälten sprechen.»

Es würden viele Beweismittel gesammelt, und Einvernahmen durchgeführt. Dazu zähle auch die Auswertung von Whatsapp-Nachrichten, mit denen das Walliser Ehepaar die Schuld der Musikerin beweisen will.

Bis die Ermittlungen abgeschlossen sind und ein Urteil vorliegt, gilt für die Rapperin die Unschuldsvermutung.