Unternehmenssteuer
Lösung im Steuerstreit mit der EU kostet die Schweiz bis 3 Milliarden Franken

Tiefe Besteuerung von Lizenzeinnahmen, Senkung der kantonalen Gewinnsteuern und Zinsabzug auf das Eigenkapital: So will der Bund mit der EU den Steuerstreit lösen. Bei den Kantonen führt das zu Steuerausfällen von 3 Milliarden Franken.

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Lösung im Steuerstreit mit EU kommt die Schweiz teuer zu stehen.

Lösung im Steuerstreit mit EU kommt die Schweiz teuer zu stehen.

Keystone

Die EU verlangt, dass die Kantone diverse Sondersteuern für im Ausland erwirtschaftete Gewinne abschaffen. Damit die Schweiz attraktiv bleibt, schlägt eine Steuerungsgruppe aus Vertretern von Bund und Kantonen nun mit der Unternehmenssteuerreform 3 Ersatz vor: tiefe Besteuerung von Lizenzeinnahmen, Senkung der kantonalen Gewinnsteuern und Zinsabzug auf das Eigenkapital.

Die Steuerungsgruppe empfiehlt, dass alle Kantone dieselbe Lizenzbox anbieten müssen, aber frei über den Steuersatz entscheiden, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. Fallengelassen wurde die Option, auch Grosshandelserträge, etwa von Rohstoffhändlern, steuerlich besonders zu entlasten.

Die Kombination aus Lizenzbox und Senkung der Gewinnsteuern auf durchschnittlich 14 Prozent würde bei den Kantonen zu Steuerausfällen von maximal 3 Milliarden Franken führen. Rund die Hälfte sollen sie selbst finanzieren, für den Rest will der Bund aufkommen.

Eine konkrete Aufteilung schlägt die Steuerungsgruppe nicht vor, zumal sie Hoffnungen hegt, dass neue Firmen angelockt werden, wodurch die Ausfälle geringer wären. Der Bund will seinen Teil durch Sparmassnahmen und höhere Einnahmen finanzieren. Dafür prüft er eine neue Kapitalgewinnsteuer auf Verkäufe von Wertschriften, die zwischen 250 und 770 Millionen Franken generieren würde, sowie eine Erhöhung der Mehrwertsteuer.