Auf Dietiker Stadtgebiet wurden verschiedene alternative Linienführungen der Limmattalbahn geprüft. Ob die bevorzugte Linie von der bisher im Richtplan eingetragenen abweicht, wird der Stadtrat demnächst entscheiden.
Bettina Hamilton-Irvine
Der Dietiker Stadtrat wird diesen Monat entscheiden, welche Linienführung der Limmattalbahn von der Stadt Dietikon bevorzugt wird. Sollte diese von der bisher im kantonalen Verkehrsrichtplan festgelegten Linienführung abweichen, so müssten die entsprechenden Änderungen im Verkehrsrichtplan beantragt werden. Dies schreibt der Dietiker Stadtrat in der Antwort auf ein Kleine Anfrage des CVP-Gemeinderates Max Wiederkehr. Dieser wollte unter anderem wissen, wann die definitive Linienführung festgelegt werde und ob dazu Anhörungen durchgeführt würden.
Erarbeitung läuft seit 2002
Grundsätzlich wurde die Linienführung der Limmattalbahn bereits im Jahr 2007 vom Kantonsrat beschlossen und im kantonalen Verkehrsrichtplan verbindlich festgelegt. Sie ist das Ergebnis einer zweistufigen System- und Korridorstudie, welche die Kantone Zürich und Aargau im Jahr 2002 durchführten. Darin wurden unzählige Varianten unter den Aspekten der Erschliessungs- und Angebotsqualität, Sicherheit, Betriebsqualität, Städtebau und Kosten verglichen. Die entwickelte, grundsätzlich oberirdisch und zweispurig verlaufende Bestvariante wurde 2003 vertieft und bezüglich technischer und betrieblicher Machbarkeit geprüft.
Diese Variante verläuft in Dietikon unter Mitbenützung des Trassees der Bremgarten-Dietikon-Bahn in der Bremgartnerstrasse zum Bahnhof, dann Richtung Westen via Weininger- und Überlandstrasse ins Niderfeld. Die Verbindung von Osten, vom Spital Limmattal in Schlieren bis zur Bremgartnerstrasse, soll über die Schöneggstrasse führen.
Vor Aufnahme der nächsten Planungsphase, dem Vorprojekt, und der damit verbundenen planungsrechtlichen Sicherung des Trassees wurden vom Zürcher Verkehrsverbund in enger Absprache mit der Stadt Dietikon und Fachstellen des Kantons jedoch nochmals alternative Linienführungen auf Dietiker Stadtgebiet im Detail geprüft. Die Resultate wurden der Öffentlichkeit im August 2009 vorgestellt. Wie der Dietiker Stadtrat schreibt, seien im Rahmen dieser Variantenstudie keine weiteren Anhörungen vorgesehen.
Projektleitung liegt beim ZVV
Nach der Entscheidung des Stadtrats diesen Monat wird jedoch abschliessend die Projektsteuerung über das Ergebnis der Variantenstudie befinden. Die Projektleitung für die Planung der Limmattalbahn liegt beim Zürcher Verkehrsverbund (ZVV). Auch die Federführung der Studienarbeiten für das Zentrum Dietikon liegen beim ZVV, welcher von einem Lenkungsausschuss und einer fachlichen Begleitgruppe unterstützt wird. Darin ist auch die Stadt Dietikon vertreten.
Die Limmattalbahn soll ab 2019 in drei Etappen in Betrieb genommen werden und von Altstetten bis nach Killwangen führen. Ob die Strecke bis ins Zürcher Seefeld und nach Baden verlängert wird, ist noch in Abklärung. Die Kosten werden auf 600 bis 700Millionen Franken geschätzt.