Gemeinderat
Lidl kann in Luterbach vorwärts machen

Beim Kreisel am Luterbacher Bachacker plant die Discountkette Lidl den Bau einer Filiale. Nachdem bereits ein Mitwirkungsverfahren für die Bevölkerung stattgefunden hat, verabschiedete der Rat nun nach ausführlicher Aussprache das von der Planungs- und Umweltschutzkommission geprüfte Vorhaben zur öffentlichen Auflage.

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Luterbach

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undi Klemm

Drei Mitarbeitende des Lidl-Planungsteams informierten am Montagabend die Ratsmitglieder und beantworteten ihre Fragen. Das Bauvorhaben am Bachacker, das planungstechnisch ähnlich abläuft wie die 2010 im Verkaufsbetrieb startende Lidl-Filiale in Biberist, ist vom Kanton Solothurn nach dreifacher Vorprüfung als richtig befunden worden. Die Ratsmitglieder machten sich aber Sorgen über die Sicherheit am Radweg längs der Strasse Lachen-Rütti, wo die Ein- und Ausfahrt des motorisierten Verkehrs zum Lidl-Parkplatz gequert wird. Vermisst wurde auf der Strasse vom Kreisel her auch der deutlich markierte Linksabbieger, der eigentlich erst bei Nutzung der zweiten Parzellenhälfte vorgesehen wäre. Die Lidl-Vertretung sicherte indes ausdrücklich zu, dass diese verkehrstechnische Massnahme im Rahmen des Baugesuchsverfahrens berücksichtigt wird ebenso wie eine besondere Zufahrt für Blaulichtorganisationen.

Handwerker aus der Region

Zur Frage des Einzugsgebiets und damit auch zum erwarteten Verkehrsaufkommen hiess es, dass sich mit zunehmender Filialendichte im Kanton Solothurn der Käuferzustrom auf die engere Region begrenzen werde. Seit ihrem Markteintritt im Frühling dieses Jahres eröffnete Lidl in der Schweiz 25 Verkaufsstandorte und ein Verteilzentrum im Thurgau. Für den Bau des Geschäftes, das nach Fertigstellung bis zu 20 Voll- und Teilzeitarbeitsplätze bieten wird, sicherte die Lidl-Vertretung die Mitwirkung einheimischer Handwerker zu. Kein Problem sah man auf Nachfrage aus dem Rat zudem in der Nutzung der 94 Parkfelder ausserhalb der Geschäftszeiten. Die erwarteten Steuereinnahmen seien allerdings zum jetzigen Zeitpunkt nach erst einem halben Jahr Geschäftstätigkeit in der Schweiz schwierig zu prognostizieren, hiess es. Ein Wildheckensaum wird das Gelände gegenüber den Mehrfamilienhäusern am Blumenweg abgrenzen.

Potenzial des Schilliger-Landes

Ratsmitglied Philipp Keel warb dafür, Ernest Schilliger, den bisherigen Grosssägerei-Planer auf Luterbacher Boden, nochmals in den Rat einzuladen. So könne er die Vorstellungen zur Weiternutzung seines Landteils darlegen. Doch der Ärger über die Umdisposition im Kauf einer Sägerei im Elsass war unüberhörbar, als Kurt Hediger den Schilliger-Besuch ablehnte: «Wir sind als Gemeinde gleich zweimal gnadenlos verschaukelt worden.» Zudem sei das Gebiet klassifiziert als Zone von überregionaler Bedeutung, über deren weitere Nutzung der Kanton Solothurn befinde. Man werde mit Schilliger aber in Kontakt bleiben, betonte Gemeindepräsident Michael Ochsenbein.

Ochsenbein orientierte über das weitere Vorgehen bezüglich Schulraumplanung. Als Partner böte sich die Bürgergemeinde an, die bei einem ersten präsidialen Gespräch deutliche Unterstützung signalisiert habe. Gegründet werden soll ein siebenköpfiger bilateraler Ausschuss, der sich um die Sicherstellung der Finanzierung des Schulhausneubaus kümmern soll. Die personelle Zusammensetzung wird an der nächsten Ratssitzung bekannt gegeben.

Wohnen im Alter

Die 16 Mietwohnungen der ersten Etappe «Wohnen im Alter» an der Friedhofstrasse seien weggegangen wie «warme Weggli, wie Gemeindeschreiber Ruedi Bianchi berichtete. Auf Wunsch werden vier Wohnungen noch vor Weihnachten bezogen, die übrigen Einheiten ab Januar. Die Genossenschaft «Wohnen im Alter», der bereits jetzt 11 weitere provisorische Anmeldungen vorliegen, muss jetzt den Startschuss für die 2. Bauetappe abklären. Laut Bianchi stammen die Mieter mehrheitlich aus Luterbach.