Die Einsprachen zum Gestaltungsplan mit Sonderbauvorschriften bei der Landi konnten grösstenteils bereinigt werden. Geplant ist ein Lastwagenfahrverbot auf der nördlichen Flughafenstrasse.
Urs Byland
Im Süden Grenchens, vis-à-vis der Industriebaute der dahingerafften Ramseier AG, ist seit längerem die neue Landi ausgesteckt. Nun macht es den Anschein, als ob die Einsprachen erledigt sind. Diese wurden zum Gestaltungsplan mit Sonderbauschriften eingereicht. Im Gemeinderat wird dieses Geschäft nächste Woche behandelt.
Die Baudirektion behandelte mit der Bauherrschaft drei Einsprachen. Eine weitere Einsprache wurde nach Ablauf der Auflagefrist eingereicht und materiell nicht behandelt. Zudem erfolgte eine Eingabe in Form einer Rechtsverwahrung. Dieses juristische Instrument existiert im Kanton Solothurn nicht. Deshalb wurde auf diese Eingabe nicht eingegangen.
Lastwagenfahrverbot in Sicht
Die gewichtigste Einsprache stammt von einer Bewohnerin der Flughafenstrasse und ist von 71 Personen unterzeichnet worden. Sie befürchten Mehrverkehr durch die Kunden der künftigen Landi auf der «bereits stark belasteten» Flughafenstrasse. Die bisherigen Massnahmen zur Verkehrsreduktion entlang der Flughafenstrasse seien ungenügend. Die Unterzeichner verlangen ein Fahrverbot auf der Flughafenstrasse (Zubringerdienst gestattet) oder zumindest eine Tempo 30-Zone sowie eine Lärmschutzwand entlang der Grenze zur Landi. Die Stadt anerkennt die Probleme mit dem Verkehr auf der Flughafenstrasse. Dies, obwohl mit der Belastung der Neckarsulmstrasse eine merkliche Entlastung der Flughafenstrasse erfolgt sei. Nach mehreren Verhandlungen wurde die Einsprache zurückgezogen. Ausgehandelt wurde, dass die Stadtpolizei ein Fahrverbot für Lastwagen auf der nördlichen Flughafenstrasse zwischen Riedernstrasse und Niklaus Wengi-Kreisel errichtet. Mit diesem Punkt ist aber die Bau-, Planungs- und Umweltkommission nicht einverstanden. Sie schlägt ein weitergehendes Fahrverbot für Lastwagen ab Knoten Sportstrasse/ Flughafenstrasse bis zur Riedernstrasse vor.
Landi verlegt Klimaanlage
Die Baudirektion will weitere Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der Flughafenstrasse prüfen und zur Umsetzung vorschlagen. Die Landi Region Solothurn will ihrerseits die Klimaanlagen in den östlichen Teil des Gebäudes verlegen. Die Anwohner im Westen des Areals würden dadurch weniger mit Lärm belästigt.
Auch die zweite Einsprache von einem Anwohner, der eine Beeinträchtigung der Wohnqualität und damit eine Wertverminderung seiner Liegenschaft befürchtet, konnte mit den genannten Massnahmen gütlich geregelt werden.
Backwaren im Freien
Speziell war das Anliegen des dritten Einsprechers. Der Industriebetrieb befürchtet schädliche Einflüsse auf seine Lebensmittel, etwa durch die Staubsaugeranlage bei der künftigen Tankstelle der Landi. Denn diese Firma deponiert Backwaren zum Auskühlen im Freien. Mit diesem Einsprecher konnte keine Einigung erzielt werden. Er wurde darauf hingewiesen, dass es in seinem Interesse liegen müsse, für seine spezifischen Schutzansprüche selbst Vorkehrungen zu treffen. Dem Gemeinderat wird vorgeschlagen, diese Einsprache abzuweisen.