Der Gemeinderat Küttigen hat den Finanzplan bis 2013 verabschiedet. Er will den gegenwärtigen Steuerfuss von 103 Prozent auch in den nächsten vier Jahren halten. Trotz hohen Investitionen, die nach Sachbereichen etappiert werden sollen.
Hermann Rauber
Der neuste Küttiger Finanzplan für die Periode 2009 bis 2013 geht von einem unveränderten Steuerfuss von 103 Prozent für die kommenden vier Jahre aus. Die Finanzplankommission unter dem Präsidium von Vizeammann Peter Forster rechnet bei den natürlichen Personen mit stagnierenden Steuererträgen, bei den Aktiensteuern gar mit einem beträchtlichen Rückgang. Eine Erholung der Ressourcen dürfte frühestens im Jahre 2011 eintreten.
Auf der anderen Seite hat die Gemeinde Küttigen nach wie vor einen hohen Investitionsbedarf in die Infrastruktur. Der Gemeinderat rechnet bis 2013 mit einem gesamten Bauvolumen von 26,54 Millionen Franken. Dadurch steigen gemäss den Prognosen die Schulden bis Ende 2013 kontinuierlich auf 13,2 Millionen Franken, für die Behörde gerade noch «tragbar».
Investitionen etappieren
Damit in Küttigen der finanzpolitische Spagat gelingt, will der Gemeinderat die Investitionen nach «Dringlichkeit» und nach den vorhandenen Mitteln etappieren: Erste Priorität haben im kommenden Jahr die Sanierungen, im Jahr 2011 Verkehrsvorhaben und ab 2012 die Schule. Nach dem kantonalen «Abstimmungsdebakel» des Bildungskleeblattes scheint es für die Finanzplankommission klar, dass in der Bildungsreform des Kantons Aargau «noch viele Monate der Ungewissheit herrschen werden». Deshalb könne die Schulraumerweiterung in Küttigen frühestens 2012/2013 realisiert werden.
Aus diesem Grund will man andere Vorhaben vorziehen, denn die Gemeinde will mit antizyklischem Verhalten in wirtschaftlich schwierigen Zeiten das Gewerbe und damit die Bevölkerung unterstützen. Namentlich genannt sind der Beitrag an die moderne Melioration, die Sanierung des Gemeindehauses auf Stock inklusive Einstellhalle und Zivilschutzanlage oder die Erneuerung der Technik im Schwimmbad. Erst nach 2013 fällig wird die Sanierung des Feuerwehr- und Werkgebäudes.
Viele dieser dringenden Unterhaltsarbeiten beruhen laut Gemeinderat «auf einem Nachholbedarf der letzten Jahre» oder veränderten Voraussetzungen. Erweiterung und Renovation der Schulanlagen laufen weiter. Happig wird es 2012 mit dem Neubau Schulhaus Dorf inklusive roter Platz, der allein über 10 Millionen Franken kosten soll. Der Neubau einer Grossraumhalle steht erst ab 2014 mit einem vorläufigen Kostenvolumen von 7,2 Millionen Franken im Finanzplan.
2011 als «Jahr des Verkehrs»
2011 soll nach den Absichten der Küttiger Behörde zum «Jahr des Verkehrs» werden. Dabei geht es um die Umgestaltung der Neuen Stockstrasse und der Hauptstrasse nach Inbetriebnahme des Staffeleggzubringers. Neben der Erneuerung diverser Gemeindestrassen ist auch ein Beitrag an den künftigen Knoten Rombacherhof fällig. Es ist vorgesehen, die Investitionsschwankungen zu «glätten», indem die Aufwendungen, «soweit möglich und technisch sinnvoll», gestaffelt vorgenommen werden.