Küttigen
Kritik am Verkauf des Devaux-Hauses

Eine gewichtige Traktandenliste für die Küttiger Gemeindeversammlung am kommenden Mittwoch, 2. Dezember.

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Devaux-Haus

Devaux-Haus

Keystone

Wird das Devaux-Haus in Küttigen verkauft? Und zu welchem Preis? Mit diesen Fragen hat sich die Gemeindeversammlung im Juradorf am Mittwoch, 2. Dezember, zu beschäftigen. Der Gemeinderat beantragt die Veräusserung der Liegenschaft samt zwei Parzellen und verlangt vom Souverän die Ermächtigung zum Abschluss eines Kaufvertrages.

Dem Geschäft erwächst mindestens von zwei Seiten her Widerstand. Die Finanzkommission ist «erstaunt», dass beim Richtpreis für den Verkauf «einzig auf die Aussagen des beauftragten Maklers abgestützt wurde». Es frage sich, ob «die Eile nun wirklich angebracht ist», das Devaux-Haus zu diesen Preisvorstellungen zu verkaufen, die unter dem Bilanzwert liegen.

Die SP Küttigen-Rombach geht noch einen Schritt weiter. Für sie muss das Areal in den Händen der Gemeinde bleiben, bis die künftige Strassenführung und damit der Landbedarf geklärt seien. Zudem zähle das Land, das zum Devaux-Haus gehöre, «zu den letzten Reserven, die die Gemeinde Küttigen besitzt», und könnte allenfalls als «Tauschobjekt» im Rahmen der anstehenden Revision der Nutzungsplanung dienen.

Einführung der Jugendarbeit

Kaum bestritten ist die Einführung der Jugendarbeit in der Gemeinde Küttigen. Die Versammlung hat über einen Rahmen- und einen Jahresvertrag mit der Stadt Aarau abzustimmen. Diese Zusammenarbeit soll am 1. Januar 2010 in Kraft treten und für das Juradorf jährliche Kosten von 50 000 Franken bringen.

Die CVP erwartet von der Jugendkommission, dass sie die Umsetzung des neuen Vertrags mit Aarau «gründlich evaluiert». Die Resultate und die daraus folgenden Anträge seien der Gemeindeversammlung erneut zu unterbreiten, bevor sich der Vertrag Ende 2012 erstmals automatisch verlängere.

Zu reden geben könnte auch ein Kredit von 195 000 Franken für die Sanierung der Aussenhülle und der Heizung des Gemeindehauses. Gar 1,243 Millionen Franken kosten soll die Sanierung der Aussenhülle des Pavillons 3 der Schulanlage Stock. Fällig sind auch Erneuerungen im Schwimmbad Wührimatt.

Man beschränkt sich auf Massnahmen für die Sicherheit und die Qualität der Anlage und verzichtet auf jeglichen Luxus, vor allem für die Umgebung. Trotzdem kostet die Sanierung des Bades 870 000 Franken. Nach einem Projektwechsel hat sich auch der Aufwand für die Sanierung des Aaredükers verteuert. Die Küttiger Stimmberechtigten müssen deshalb wohl oder übel am Mittwoch einen Nachtragskredit von einer guten Million Franken sprechen.

Nicht genug: Die Behörde stellt Antrag, für den Neubau des Regenbeckens «Aabach» und die Umbauarbeiten der Hochwasserentlastung «Ruchmatt», «Horenbach» und «Bibersteinerstrasse» einen Kredit von 1,219 Millionen Franken zu bewilligen. An eine Senkung des Steuerfusses ist bei diesem nach wie vor hohen Investitionsbedarf in Küttigen nicht zu denken. Das Budget 2010 geht unverändert von 103 Prozent aus. (hr)