Sie ist machbar, die neue Dreifach-Turnhalle im Kaselfeld. Dies ergab eine Machbarkeitsstudie im Auftrag der Gemeinde. Doch sogar die günstigste Lösung wird für Bellach ein finanzieller Kraftakt. Trotz den hohen Investitionen entschied sich der Gemeinderat im Grundsatz, ein Projekt ausarbeiten zu lassen.
Gaudenz Oetterli
Tagesstrukturen für Schulkinder sind ein Bedürfnis. Wie gross dieses Bedürfnis in Bellach ist, wird momentan mittels Fragebogen abgeklärt. In der Ratssitzung orientierte Linda Walter (FdP) den Fortgang der Planung. Sie stellte ein Papier mit den Eckwerten allfälliger Tagesstrukturen vor. Daraus geht hervor, dass die Gemeinde im ersten Jahr rund 7500 Franken aufwerfen müsste, um das Defizit des Mittagstisches zu decken. Im zweiten Jahr, je nach Bundessubventionen, leicht mehr. Ab dem dritten Jahr über 20 000 Franken, da die Subventionen nur 2 Jahre ausbezahlt werden. Der Mittagstisch soll laut Planung für 2 Jahre in der Unterkirche untergebracht werden. «Für danach suchen wir Räume in der Nähe der Kindergarten und der Schulen», so Walter. Das provisorische Budget bezieht sich auf 15 Personen, vom Kindergarten bis zur 6. Klasse. Eine Erweiterung des Angebots mit Aufgabenbetreuung ist erst für später geplant. (gos)
«Mich reut jeder Franken, den wir jetzt noch in die alten Turnhallen im Kaselfeld stecken müssen», sagte FdPler Jörg Bärtschi. Er traf mit seiner Aussage den Nerv des gesamten Gemeinderats. Denn es wären nicht wenige Franken, die man in eine Sanierung der jetzigen Anlage investieren müsste. «Rein die energietechnische Renovation kostet 3 Millionen Franken», so Gemeindepräsident Anton Probst. Doch damit bliebe der Grundbau gleich und der ist nicht ideal: zwei Turnhallen und eine Gymnastikhalle.
Als Alternative liess der Rat eine Machbarkeitsstudie für das Kaselfeld-Areal ausarbeiten. Damit will man dem Stimmvolk an der Budgetgemeindeversammlung im Dezember eine Auswahl bieten. Die Variante zur Sanierung der bestehenden Hallen ist nun also ein Neubau. Das Projekt beinhaltet eine Dreifach-Schulsporthalle mit integrierten Werkräumen für 8,5 Millionen Franken und allfällige Kosten von rund 500 000 Franken für den Abbruch des alten Gebäudes.
Höhere Steuern wegen des Hallenbaus?
Eigentlich hat das verantwortliche Architekturbüro in seiner Studie noch eine zweite Variante eingehender untersucht. Dies wäre eine Lösung mit ausgegliederten Werkräumen. «Doch in diesem Fall müsste man ein separates Gebäude fürs Werken bauen. Das kostet zusätzlich», so Daniel Ott von Büro baderparter AG. Diese Variante wäre schliesslich auf rund 10,65 Millionen Franken zu stehen gekommen und wurde deshalb dem Gemeinderat nicht näher vorgestellt.
Seine Unterstützung für die neue Halle, aber auch seine finanziellen Bedenken, äusserte Finanzverwalter Jürg Marti. «Im jetzigen, guten Finanzplan ist dieses und das nächste Jahr nicht enthalten. Die sind beide schlecht. Wenn wir eine neue Halle bauen, wird das ein finanzieller Kraftakt», sagte er und kam auf den Steuerfuss zu sprechen: «Ich bezweifle, dass wir dies mit 110 Prozent schaffen.» Der Rat entschied daraufhin in einer Konsultativentscheidung einstimmig, das Projekt trotzdem weiterzuverfolgen.
Die Höhe eines zweistöckigen Hauses
Bis zur Gemeindeversammlung im Dezember soll nun ein detailliertes Projekt ausgearbeitet werden. In der Machbarkeitsstudien sind aber schon gewisse Eckdaten sichtbar. So wird die Halle rund 49 Meter lang und 28 Meter breit sein. Sie soll im Nordwesten des Kaselfeld-Areals zu stehen kommen, da in diesem Fall am wenigsten an den bestehenden Aussenanlagen gebaut werden muss. Die Dreifach-Halle wird im Boden versenkt, womit sie ungefähr sieben Meter hoch sein wird. Zudem sollen auch Parkplätze angeboten werden, damit die Halle nicht nur von der Schule, sondern auch von Vereinen benützt werden kann.
Gemeinderat sagt Ade zu Windenergie
Nachdem der Rat beschloss, viel Geld in eine neue Halle zu investieren, entschied er, kein weiteres für Anwälte auszugeben. Einstimmig stimmte der Rat dafür, den Entscheid der Regierung betreffend der Windanlage Althüsli nicht anzufechten. Die Aussichten, vor dem Kantonsrat mit dem Begehren Erfolg zu haben, seien zu gering. Zudem bräuchte man einen Anwalt. Und sogar Selzach als Standortgemeinde für eine allfällige Windkraftanlage habe den Kampf bereits aufgegeben.