Klinik Hirslanden
Wegen Ukraine-Krieg: Schweizer Arzt verweigert Russen HIV-Behandlung

Ein HIV-positiver Mann aus Russland lässt sich seit über fünf Jahren in der Schweiz gegen das Virus behandeln. Dies kann er künftig nicht mehr tun. Wegen des Ukraine-Krieges verweigert ihm ein Arzt der Klinik Hirslanden in Zürich die weitere Behandlung.

PilatusToday
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Ein Arzt der Klinik Hirslanden in Zürich behandelt wegen des Ukraine-Krieges keine Patienten mehr aus Russland.

Ein Arzt der Klinik Hirslanden in Zürich behandelt wegen des Ukraine-Krieges keine Patienten mehr aus Russland.

Symbolbild: Hirslanden-Gruppe

Der 50-jährige Russe aus Moskau verstand die Welt nicht mehr, als er diese Woche sein Rezept für die HIV-Behandlung erneuern lassen wollte. Wie PilatusToday berichtet, teilte der Belegarzt der renommierten Klinik Hirslanden in Zürich dem Mann mit, dass er dies das allerletzte Mal für ihn machen werde. Danach müsse er sich einen neuen Arzt suchen.

Der Grund für die überraschende Behandlungsverweigerung liegt laut dem «SonntagsBlick» im Ukraine-Krieg. Der Arzt habe beschlossen, aus persönlichen Gründen keine russischen Patienten mehr zu behandeln, wie ein Sprecher der Klinik bestätigt. Im gleichen Atemzug lässt der Sprecher verlauten, dass Patienten, die in akuter Gefahr sind, selbstverständlich weiterhin eine Behandlung in der Hirslanden Klinik erhalten werden, «unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Nationalität».

Dies nützt dem 50-jährigen Russen allerdings herzlich wenig. Er hat sich bewusst für eine Behandlung in der Schweiz entschieden, um nicht in der russischen Gesundheitsdatenbank als HIV-Patient vermerkt zu werden, da er homosexuell ist. Ebenfalls ist in Russland weder eine moderne HIV-Therapie möglich, noch sind dort die besten Medikamente zur Bekämpfung des Virus erhältlich.