Klimawende
Nun also doch: Umweltkommission beschliesst Milliardenpaket für Heizersatz-Programm

10'000 Franken soll jeder Haushalt, der seine fossile Heizung gegen eine Öko-Variante austauscht, vom Staat erhalten. Der Entscheid in der Kommission fiel klar aus. Bereits im Juni dürfte das Parlament darüber befinden.

Benjamin Rosch
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Ein Arbeiter demontiert einen Heizkörper einer Ölheizung.

Ein Arbeiter demontiert einen Heizkörper einer Ölheizung.

Gaetan Bally/Key / KEYSTONE

Der Vorstoss ist ein politischer Wiedergänger. SP-Fraktionspräsident Roger Nordmann hat ihn mehrfach eingereicht. In der Kommission unterlag er knapp, im Parlament erst nachdem die SVP in einem Rückkommensantrag nachdoppelte. Jetzt sieht es ganz danach aus, dass die Schweiz doch noch ein grosses Ersatzprogramm für Öl- und Gasheizungen erhält. Am Montag hat die zuständige Umwelt- und Energiekommission des Nationalrats einen entsprechenden Antrag mit der grossen Mehrheit von 17 zu sieben Stimmen gutgeheissen.

Eingereicht hat ihn nicht Nordmann, sondern Susanne Vincenz Stauffacher von der FDP. Und auch inhaltlich ist er ein bisschen abgespeckt: Zwei Milliarden soll der Bund während zehn Jahren zusätzlich investieren, damit die Leute ihre Öl- oder Gasheizung ersetzen. Wer in dieser Zeit beispielsweise auf eine solarbetriebene Wärmepumpe umsteigt, soll vom Staat mit 10’000 Franken belohnt werden. Nordmann hatte 3,5 Milliarden vorgesehen mit einer Laufzeit von lediglich sieben Jahren. Dennoch zeigte er sich am Dienstag zufrieden: «Das ist ein Meilenstein, ich bin sehr froh. Wir haben monatelang um diese Lösung gekämpft.»

Öko-Heizen liegt im Trend

Bereits im Juni könnte der Vorschlag ins Parlament gelangen, nämlich als Teil des indirekten Gegenvorschlags zur Gletscherinitiative. Die genaue Umsetzung dürfte dann erst auf Verordnungsebene geregelt werden.

In der Schweiz heizen rund 900’000 Haushalte mit Gas oder Öl. Modernisierungen liegen aber voll im Trend: Noch nie haben so viele Menschen in der Schweiz ihre Heizung ausgetauscht wie in den vergangenen zwei Jahren. Weil ein grosser Teil der fossilen Brennstoffe aus Russland in die Schweiz gelangt, verzeichnet die Solarenergie-Branche zudem in jüngster Vergangenheit einen zusätzlichen Schub.