SRF-Arena
Jonas Projer zeigt Droher an – dieser verstrickt sich in seltsame Rechtfertigungsversuche

Der Arena-Eklat vom Freitag hatte einen Twitter-User auf den Plan gerufen, der Moderator Jonas Projer (36) mit dem Tode gedroht hatte. Jonas Projer reicht Strafanzeige ein. Und SRF sieht sich einer Beschwerdenflut ausgesetzt.

Jürg Krebs
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Schweiz am Wochenende

Erst drohte er Jonas Projer und seinen Kindern mit dem Tod, jetzt rudert er zurück: der Twitter-User mit Namen "Stop Lügenmedien". Sonntagnacht rechtfertigte er sich: "Ich habe nie Projer mit dem Tod gedroht!"

Das musste man zuvor anders sehen: «Mitten in der Nacht werden wir kommen und dich richten!», schrieb er auf dem Kurznachrichtenkanal.

Projer ging daraufhin in die Offensive gegen den Droher.

Dann verklärt sich der Twitter-User als Opfer: "Hallo Jonas. Haben Sie es wirklich nötig, so eine Hetzkampagne wegen dem Wort Richten loszutreten?" Er versteigt sich sogar zur Aussage, das Wort "Richten" sei positiv besetzt. Ein seltsamer Rechtfertigungsversuch.

Projer dankte seinen Followern für deren Reaktionen und stellte öffentlich die Frage, ob er den Droher anzeigen solle.

Nun hat Jonas Projer Strafanzeige eingereicht, wie das Branchenportal Persoenlich.com am Montag berichtet. SRF-Mediensprecher Stefan Wyss wird mit den Worten zitiert: «SRF akzeptiert Drohungen gegen Mitarbeitende nicht. Jonas Projer hat mit Unterstützung von SRF bei der Polizei Strafanzeige wegen Drohung eingereicht.»

Hintergrund der Entgleisung von User "Stop Lügenmedien": Vor der dritten «Arena»-Sendung zu No-Billag war es am Freitagabend hinter den Kulissen zu Auseinandersetzungen gekommen. No-Billag-Initiant Olivier Kessler hatte gegen das Setting der Sendung protestiert.

Die No-Billag-Diskussion in der «Arena» beschert SRG-Ombudsmann Roger Blum zusätzliche Arbeit: Seit Freitagnacht gingen überdurchschnittlich viele Beschwerden ein.