Startseite
Schweiz
Die Zahl der Sozialhilfefällehat in der Schweiz gegenüber Vorjahr um 2,5 Prozent zugenommen. Am höchsten ist die Quote in den Städten Biel, Lausanne und Basel. Generell ist die Bezugsdauer von Sozialhilfe in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
Untersucht wurden die 13 Städte: Basel, Bern, Biel, Lausanne, Luzern, St. Gallen, Schaffhausen, Schlieren, Uster, Wädenswil, Winterthur, Zug und Zürich.
Die wichtigsten Resultate in Kürze:
Die Bezugsdauer von Sozialhilfe ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Das zeigt der Kennzahlenbericht der Städteinitiative Sozialpolitik, in dem insgesamt 13 Städte erfasst werden. Betrug die durchschnittliche Bezugsdauer im Jahr 2006 noch 32 Monate, waren es 2013 bereits 38 Monate.
"Die Sozialhilfe als letztes Netz muss immer mehr Lasten tragen", sagte Nicolas Galladé, Präsident der Städteinitiative Sozialpolitik und Stadtrat von Winterthur, am Dienstag vor den Medien in Bern. Dadurch gerieten einige Gemeinden und Kantone unter Druck.
Insbesondere Personen mit beruflichen oder gesundheitlichen Einschränkungen sind laut dem Kennzahlenbericht heute häufiger und länger auf Sozialhilfe angewiesen als noch vor 15 Jahren.
Einen Grund dafür ortet die Städteinitiative Sozialpolitik in den vergangenen Revisionen von Invalidenversicherung und Arbeitslosenversicherung: Lange Arbeitslosigkeit und gesundheitliche Risiken seien heute schlechter abgesichert als früher. Die Sozialhilfe müsse daher immer mehr strukturelle Risiken auffangen.
2,5 Prozent mehr Bezüger
Im Vergleich zum Vorjahr mussten die 13 Städte 2013 insgesamt für 2,5 Prozent mehr Sozialhilfebezüger aufkommen. Weil gleichzeitig die Bevölkerung zunahm, stieg die Quote jedoch nicht gleich stark an - in der Tendenz sei sie "leicht steigend", teilte die Städteinitiative Sozialpolitik mit. Jedoch gebe es keine einheitliche Entwicklung - in sieben Städten stieg die Quote, in vier sank sie.
Die Unterschiede zwischen den Städten sind gross: Während Lausanne und Biel 2013 eine Sozialhilfequote von über 10 Prozent aufwiesen, waren es in Zug und Uster ZH lediglich 1,5 Prozent.
Der Kennzahlenbericht, den die Städteinitiative Sozialpolitik zum 15. Mal veröffentlichte, fasst die Entwicklungen in der Sozialhilfe in 13 Städten zusammen: Basel, Bern, Biel BE, Lausanne, Luzern, St. Gallen, Schaffhausen, Schlieren ZH, Uster ZH, Wädenswil ZH, Winterthur ZH, Zug und Zürich.