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Hohe Ehre für Verena Erb

Zuerst fielen klare, kritische Voten, aber beim Traktandum 12 war sich die Versammlung einig: Das Ehrenbürgerrecht für Verena Erb ist hoch verdient.

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Aargauer Zeitung

Peter Belart

Zwanzig Jahre lang arbeitete Verena Erb im Gemeinderat mit, zwölf Jahre davon als Gemeindeammann - mit Herzblut und aller ihr eigenen Energie. Vizeammann Heinz Heuberger hatte sogar noch weitere Zahlen auf Lager: Mehr als 40 Gemeindeversammlungen habe sie am Gemeinderatstisch mitgemacht, sie habe sich an 3000 bis 5000 Kurzsitzungen eingefunden, und nach den Gemeinderatssitzungen habe sie wohl um die 260 «Blätzli nature» weggeputzt und insgesamt um die 100 Liter Wein getrunken. «Und was das Thema ‹alte Zwetschgen› betrifft . . .» - da unterbrach Erb lachend ihren Gemeinderatskollegen.

Nach einer Versammlung, die ihr alles abverlangte und die noch einmal die ungebrochene Leidenschaft von Verena Erb für kommunale Anliegen offenbarte, sprachen die anwesenden Bözerinnen und Bözer ihrer scheidenden Frau Gemeindeammann mit einem Riesenapplaus das Ehrenbürgerrecht zu. Der ganze, bis auf den letzten Platz gefüllte Saal erhob sich und klatschte lange. Hier wurde eine Ortspolitikerin verabschiedet, deren Verdienste unbestritten sind und die auch von jenen hoch geachtet ist, die in Sachfragen anderer Meinung sind, was in der Vergangenheit nicht selten zu harten Auseinandersetzungen führte - ohne dass Verena Erb jemals «auf den Mann» gezielt hätte, sondern immer in der Sache argumentierte, zuweilen in sehr klaren Worten.

«Dies ist für mich eine riesige Freude und eine grosse Ehre», sagte Erb. Und sie fuhr fort: «Bözen ist und bleibt mein Dorf, komme, was da wolle.» Und nochmals gabs kräftigen Beifall.

Zwei Zurückweisungen

Zuvor hatte die Gemeindeversammlung die beiden Zusammenschlusstraktanden zurückgewiesen (siehe Seite 29). Alle anderen Traktanden fanden dagegen einhellige Zustimmung, darunter der Voranschlag 2010, der auf einem unveränderten Steuerfuss von 123% basiert. Auch vier Kreditanträge hiess die Gmeind einstimmig gut: Aufbau Liegenschaftskataster Abwasser (22 000 Franken), Digitalisierung Werkleitungen Strom (38 000 Franken), Erweiterung Wasserleitung Milchhüslistrasse (175 000 Franken) und Sanierung Kanalisation in einer Grundwasserschutzzone (27 000 Franken).

Zum Schluss würdigte Gemeindeammann Verena Erb unter anderem das jahrelange Wirken der beiden zurücktretenden Ueli Basler und Heinz Heuberger aus dem Gemeinderat sowie dasjenige der Finanzverwalterin Christina Basler, die bereits seit 20 Jahren in dieser Eigenschaft der Gemeinde Bözen dient.

An der letzten von Verena Erb geleiteten Gmeind nahmen 116 der 502 Stimmberechtigten teil, also gut 23 Prozent!