Der ehemalige Luftwaffenoffizier Peter Brotschi über Risiken der Militärfliegerei und mögliche Absturzursachen.
Peter Brotschi: Nein, der F/A-18 ist kein unsicheres Flugzeug. Die Abstürze 1998 und 2013 geschahen aufgrund von Pilotenfehlern, die Untersuchungen zum Absturz von 2015 sind noch nicht abgeschlossen. Es gibt jedenfalls keine Unterschiede bei den Flugzeug-Typen punkto Sicherheit – sie sind alle flugtauglich. Wenn ein Flugzeug nicht flugtauglich ist, erhält es keine Flugbereitschaft. Im Vergleich zu den älteren Kampfflugzeugen wie den Hunter oder Venom sind die modernen Jets eher leichter zu steuern. Die Piloten haben heute Instrumente, von denen man früher nur träumen konnte. Auch die Wettervorhersage ist genauer.
Der Pilot flog mit der Karte auf den Knien, mit Kompass und Uhr. Das war alles. Er musste die Karte ständig mit der Geografie unter ihm vergleichen. Heute weiss der Pilot anhand seiner Navigationsinstrumente eigentlich immer, wo er sich befindet.
Auf keinen Fall. Ein Pilot möchte wie alle anderen auch abends gesund nach Hause kommen und letztlich auch gesund pensioniert werden. Zu bedenken ist auch, dass man bis in die 90er-Jahre hinein mit 1000 km/h relativ tief über dem Boden flog. Heute macht die Luftwaffe ja keine Erdkampf-Operationen mehr. Einsätze finden meist in grosser Höhe statt.
Das ist für mich das Rätsel. Das wird man untersuchen.
Nein. 1967 gab es bereits einen Absturz von einem Venom im Sustengebiet. Damals hat man fast drei Wochen lang nach dem Flugzeug gesucht. Das Gebiet ist felsig und wenn das Flugzeug in Einzelteile zerschellt, sind diese von weitem schlecht sichtbar. Die grau-blaue Farbe des F/A-18 verschmilzt mit der Umgebung. Ausserdem herrschte am Montag schlechtes Wetter: Dadurch waren kaum Bergsteiger unterwegs, die etwas vom Aufprall hätten hören können.
Ich war zuversichtlich, dass man den F/A-18 Hornet am folgenden Tag findet. Die Suchmittel und Ortungsgeräte sind heute viel besser. Mit einem Infrarotgerät am Helikopter kann man auch kleine Teile sehen, die sich in Sachen Wärmestrahlung von der Umgebung unterscheiden.