Golfprojekt geht in nächste Runde

Die Ansichten gingen auseinander, das Abstimmungsresultat war eindeutig: In Bad Zurzach hat die Gemeindeversammlung der Ausscheidung einer Golfplatzzone sowie dem Vertrag über das künftige Golfplatzland klar zugestimmt.

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Aargauer Zeitung

Michael Hunziker

Der Bad Zurzacher Gemeindeammann Franz Nebel sprach von einer bedeutungsvollen Gemeindeversammlung, von einer Weichenstellung für die Zukunft und von einem weitreichenden Entscheid. «Das Projekt ‹Golfplatz› ist von beträchtlicher Bedeutung. Es geht um die Entwicklung der Gemeinde und der Region», stellte er fest. Neue Attraktionen seien wichtig, um zusätzliche Gäste anzusprechen.

Das Interesse der Stimmberechtigten war gross: 397 von insgesamt 2255 fanden sich am Donnerstagabend im Gemeindezentrum Langwies ein.

Verschiedene Varianten möglich

Vizeammann Mäni Moser nahm eine saubere Auslegeordnung vor, ging auf die Ausgangslage, auf die Nutzungsordnung - «um den Artikel 6a Golfplatzzone haben wir lange gefeilscht» - und auf das Verfahren ein.

Mit der Änderung des Nutzungsplanes und der Ausscheidung einer Golfplatzzone, so machte Moser klar, werden die Voraussetzungen für die weiteren Schritte geschaffen: Gestaltungsplanungs- sowie Baubewilligungsverfahren. Weil die exakte Lage des Golfplatzes noch nicht feststehe, werde der Golfplatzperimeter so festgelegt, dass die Realisierung von verschiedenen Varianten möglich bleibe. Oder anders gesagt: «Der auszuscheidende Golfplatzperimeter geht über den üblichen Bedarf für eine 9-Loch-Anlage hinaus», führte Moser aus.

In der langen, sachlich geführten Diskussion gab es für die unterschiedlichen Meinungen immer wieder spontan Applaus. Als Vertreter der Arbeitsgruppe Golf betonte Andreas Edelmann, dass es im Kurort Bad Zurzach zusätzliche Investitionen brauche. «Wir haben Gelegenheit, ein ganz deutliches Zeichen zu setzen», sagte Edelmann. Golf sei ein höchst wirksamer Imageträger. «Wir müssen es wagen. Sonst zählen wir am Schluss zu den Verlierern.» Der Golfplatz, so hielten weitere Anwesende fest, verdiene eine Chance. Es brauche Mut und neue Impulse. «Ich verstehe die Emotionen nicht», sagte ein Stimmberechtigter. «Die Gemeinde trägt kein Risiko.»

Auch viele kritische Stimmen wurden laut. «Die Interessengemeinschaft Golf Bad Zurzach hat uns etwas vorgegaukelt», meinte ein Anwesender. Es seien unvollständige und unwahre Angaben gemacht worden. Es sei geschummelt worden mit dem Ziel, die Familie Blatter vom Barzhof unter Druck zu setzen. Der Stimmberechtigte forderte, auf die Ausscheidung einer Golfplatzzone sei zu verzichten. Es brauche ein neues Spiel, in dem fair gespielt werde.

Ein anderer pflichtete diesen Ausführungen bei. Die Familie Blatter vom Barzhof sei in ihrer Existenz bedroht. Auch wisse niemand, wo die Investoren für einen Golfplatz zu finden seien. «Ich bezweifle, ob das Ganze rentiert.»

Vertrag unter Dach und Fach

Das Resultat der geheimen Abstimmung war klar: Mit 255 Ja- zu 136 Nein-Stimmen hiessen die Stimmberechtigten die Änderung der Nutzungsplanung gut. Nach wenigen Wortmeldungen und mit grosser Mehrheit wurde auch der Vertrag für das künftige Golfplatzland genehmigt.

Sowohl Gemeindeammann Franz Nebel als auch Vizeammann Mäni Moser hielten fest, dass Befürchtungen und Ängste weiterhin ernst genommen würden. «Die Anliegen der Landwirte bleiben von grosser Wichtigkeit.»