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Schweiz
Frauen sind von den zusätzlichen Aufgaben bei der Kinderbetreuung durch die Coronakrise stärker betroffen als Männer. Zu diesem Schluss kommt das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Mann und Frau.
(sih) Gleichberechtigung? Davon sind die Schweizer Haushalte während der Coronakrise bei der Kinderbetreuung offenbar weit entfernt. Diesen Schluss legt eine Studie des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Mann und Frau nahe, für die 30'000 Menschen befragt worden sind. Berufstätige Frauen seien von den Einschränkungen der familienexternen Kinderbetreuungsmöglichkeiten stärker betroffen als Männer.
Rund ein Viertel bis knapp ein Drittel der Befragten, die mit Kindern unter 16 Jahren zusammenleben, hätten angegeben, wegen Home Schooling und Kinderbetreuung weniger Kapazitäten für die Erwerbstätigkeit zu haben. Frauen und Männer empfanden den erhöhten Kinderbetreuungsaufwand als gleichermassen belastend. Befragte ohne betreuungspflichtige Kinder im Haushalt stellten häufig keine Veränderung der Arbeitsbelastung fest.
Zudem spielt das soziale Milieu eine grosse Rolle: je besser gebildet, desto grösser die empfundene Einschränkung der Arbeitskapazität. Eltern mit weniger hohem Bildungsstand würden häufiger Tätigkeiten ausüben, die nicht vom Homeoffice aus erledigt werden könnten und hätten entsprechend weniger Möglichkeiten, Kinderbetreuung zu leisten. Die grössten Einschränkungen stellten gut gebildete Frauen fest.
Die Krise hatte auch Auswirkungen auf die Stimmung in den Haushalten. Jede fünfte befragte Person gab an, mehr Spannungen und Konflikte zu erleben als vor der Pandemie. Über die Zeit betrachtet, stieg der Anteil der Männer, die zu Hause mehr Spannungen und Konflikte wahrnahmen, etwas an, während er bei den Frauen mit der Zeit etwas abnahm.