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Private Veranstalter dürfen laut Bundesamt für Justiz die Impfung grundsätzlich zur Voraussetzung machen. Die Vereinigung der Schweizer Fussballer will sich diese Möglichkeit zunutze machen. Das ist kontrovers.
Die Kantone starten zwar gerade erst mit Impfen. Doch die Hoffnung, dass irgendwann 2021 das normale Leben zurückkehren könnte, ist gross. Um möglichst rasch wieder Veranstaltungen durchzuführen, steht zur Debatte, dass an gewissen Anlässen nur teilnehmen kann, wer geimpft ist.
Laut Bund ist es grundsätzlich erlaubt, dass private Veranstalter nur Geimpfte zulassen würden, wie das Bundesamt für Justiz gegenüber CH Media mitteilt.
Während grosse Konzert- und Sport-Veranstalter sich zurzeit noch mit Äusserungen zurückhalten, geht eine erste Organisation jetzt in die Offensive: Die Vereinigung der Schweizer Fussballer (SAFP) gibt bekannt, dass der «Nachweis einer Impfung zum Besuch eines Spiels der beste Weg zur Normalisierung des Meisterschaftsbetriebs» sei.
Die Vereinigung fordert zudem eine Impfpflicht für Spieler, Clubmitarbeiter und Ordnungshüter im Stadion. Dadurch sollen so bald wie möglich wieder Fussballspiele mit vielen Zuschauern ohne gesundheitliche Risiken stattfinden können.
Claudius Schäfer, der CEO der Swiss Football League (SFL), hält das Thema für heikel. Er will noch keine klare Aussage zum Impfpass-Zutritt machen. Gegenüber CH Media sagt er: «Wir klären derzeit ab, was es für den Fussball, für die Spieler und für die Stadien bedeutet.»
Als eine der ersten Politikerinnen hat die Aargauer CVP-Nationalrätin Ruth Humbel die Möglichkeit einer Impfung als Voraussetzung für Veranstaltungsbesuche ins Spiel gebracht. Kritiker halten dies aber für heikel, einerseits aus Gründen des Datenschutzes, andererseits da so indirekt Druck ausgeübt werden könnte, sich impfen zu lassen. Humbel fordert deshalb, ebenso wie der Eidgenössische Datenschützer Adrian Lobsiger, dass der Bund klare Regeln vorgibt.