Wetter-Kapriolen
Erst die Hitze, dann der Schnee: Der Sommer 2016 treibt seltsame Blüten

Noch vor wenigen Tagen ächzte die Schweiz unter ihrer ersten Hitzewelle. Bei stellenweise über 30 Grad war Schwitzen angesagt. Doch jetzt hat sich der Sommer um 180 Grad gedreht. Neben Dauerregen und einem ordentlichen Temperatursturz hat es mancherorts sogar geschneit.

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Seltsame Szenen heute Morgen: In vielen Gegenden im Schweizer Alpenraum schneite es – und das mitten im Juli. (Symbolbild)

Seltsame Szenen heute Morgen: In vielen Gegenden im Schweizer Alpenraum schneite es – und das mitten im Juli. (Symbolbild)

Lange musste die Schweiz warten, dann war es endlich soweit. Der Sommer, der sich lange zurückhielt, zeigte endlich seine wahre Pracht. Tagelanger Sonnenschein, kaum Wölkchen am Himmel und hochsommerliche Temperaturen bei stellenweise mehr als 30 Grad.

Doch die Freude darüber wähnte nur kurz. Eine fiese Kaltfront verdrängte den ersten Vorboten des Sommers und brachte heftige Niederschäge, kalte Temperaturen und stellenweise sogar Hagel.

Nun setzen die Wetter-Kapriolen nochmals einen drauf und lassen die Schneefallgrenze in der Schweiz bis auf 1600 Meter sinken. So geschehen in Davos, wie SRF Meteo berichtete.

Doch ein Blick auf verschiedene Webcams in der Schweiz zeigt: Der unverhoffte Wintereinbruch betrifft nicht nur Davos. Auch die Besucher auf dem Campingplatz in der Engadiner Gemeinde Pontresina wurden von der weissen Pracht im Sommer überrascht:

Pontresina Campingplatz (14.07.2016)

Pontresina Campingplatz (14.07.2016)

Screenshot/Webcam Camping Morteratsch

Auch der Ferienort Arosa präsentiert sich nach dem plötzlichen Wetterumbruch ganz in weiss:

Golfhaus Arosa (14.07.2016)

Golfhaus Arosa (14.07.2016)

Screenshot/Webcam Golfhaus Arosa

Gerade in Arosa waren die Schneefälle recht heftig, wie auch dieses Video zeigt:

Wegen des plötzlichen Wintereinbruchs mussten sogar mehrere Pässe wieder gesperrt werden. So unter anderen der Sustenpass, der Furkapass und der Nufenenpass, die erst im Juni nach der Wintersperre für den Verkehr geöffnet wurden. Zwar schneebedeckt, aber offen sind Pässe wie der Oberalp, der Bernina oder Albula, wie der TCS auf seiner Webseite mitteilte.

Während sich die Schweiz in den Alpengebieten über den ungewöhnlichen Schnee im Sommer wundert, darf man sich im Flachland auch heute über Dauerregen mit teilweise hohen Niederschlagsmengen ärgern.

Weil die Böden wegen des anhaltenden Regens bereits gesättigt sind, bleibt die Hochwassergefahr besonders bei kleinen und mittelgrossen Fliessgewässern hoch.

Der Pegelstand des Bodensees ist gemäss dem Naturgefahrenbulletin des Bundes weiterhin erhöht, die gleiche Gefahrenstufe zwei von fünf gilt auch für den Rhein vom Bodensee bis zur Mündung der Thur, die Aare unterhalb des Thunersees sowie weitere Gewässer etwa im Engadin und im Berner Oberland. Auch die Gefahr von Hangrutschen bleibt bestehen.

Laut den Wetterdiensten Meteonews und MeteoSchweiz dürfte sich das Wetter ab Freitag beruhigen und bereits am Wochenende soll es wieder sommerlich warm und sonnig werden. (luk/sda)