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Schweiz
Die Wirren um SVP-Nationalrat Bruno Zuppiger nehmen kein Ende: Nun wurde bekannt, dass er im politischen Beirat des schweizerischen Verbandes Network Marketing ist, die aber im Register der Interessenbindungen nicht angibt.
Das Parlamentsgesetz zu den Offenlegungspflichten eindeutig: «Tätigkeiten in Führungs- und Aufsichtsgremien sowie Beiräten und ähnlichen Gremien (...)» sind den Parlamentsdiensten zu melden.
Zuppiger wollte sich trotz mehrfacher Nachfrage der Zeitung «der Sonntag» nicht dazu äussern. Das Mandat ist pikant: Zuppiger vertritt damit ein Sammelsurium von aggressiv auftretenden Produktelinien im Kosmetik- und Wellnessbereich. Dazu gehören «Forever», «Life Plus» oder «PM».
«Falsche Versprechungen, überteuerte Preise»
«Es liegen uns Reklamationen zu den drei Produkten vor, die auch von Mitgliedern dieses Verbands vertrieben werden», bestätigt die Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz, Sara Stalder, gegenüber dem «Sonntag»: «Es geht dabei um falsche Versprechungen, überteuerte Preise und Verträge, aus denen kaum ausgestiegen werden kann.» Eine «Forever»-Verkäuferin erweckt auf ihrer Webseite gar den Eindruck, die letztjährige Bundespräsidentin Doris Leuthard fördere die Provisionsmöglichkeiten von «Aloe Vera»-Produkten.
Zuppiger stand dem Verband ursprünglich vor und ist noch heute Ehrenpräsident.