Umzonung Gebiet Chrummacher
Eine Lösung für das Gewerbe ist in Sicht

Lange suchte man in Weiningen einen Ersatzstandort für das Gewerbehaus Gubrist, das der dritten Tunnelröhre weichen muss. Stimmt die Gemeindeversammlung der Umzonung des Gebietes «Chrummacher» zu, ist diese Suche zu Ende.

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Chrummacher

Chrummacher

Limmattaler Zeitung

Sandro Zimmerli

Der Weininger Gemeinderat will den Weg für ein neues Gewerbehaus ebnen. Er beantragt der Gemeindeversammlung vom 3. Dezember deshalb eine Teilrevision des Zonenplans und der Bauordnung. Kern des Antrages ist die Einzonung des Gebietes «Chrummacher» an der Grenze zu Geroldswil.

Keine Steuerfusserhöhung

Neben der Umzonung des Gebietes «Chrummacher» steht an der kommenden Gemeindeversammlung in Weiningen auch die Abnahme des Budgets 2010 auf der Traktandenliste. Dieses rechnet bei einem Aufwand von rund 18,9 Millionen Franken und einem Ertrag von knapp 17,8 Millionen Franken mit einem Aufwandüberschuss von rund 1,1 Millionen Franken.

Der Steuerfuss soll unverändert auf 82 Prozent festgesetzt werden. Wie der Gemeinderat mitteilt, sei der budgetierte Verlust vor allem auf die steigenden Ausgaben im Bereich Schule zurückzuführen. Zudem würden die Kosten im Bereich Soziale Wohlfahrt auf hohem Niveau verharren. Auf der Investitionsseite sind für nächstes Jahr Nettoinvestitionen von knapp 1,4 Millionen Franken geplant. (zim)

Dort, anschliessend an die bestehende Gewerbezone, sollen die Firmen, die das bestehende Gewerbezentrum verlassen müssen, eine neue Heimat finden. Grund für den geplanten Umzug ist der Ausbau der Nordumfahrung Zürich und der damit verbundene Bau einer dritten Röhre beim Gubristtunnel. Dies führt dazu, dass das bestehende Gewerbehaus Gubrist teilweise abgebrochen werden muss und das Gebäude während der fünfjährigen Bauphase nicht mehr genutzt werden kann.

Ersatzfläche muss geschaffen werden

Bevor jedoch im Gebiet «Chrummacher» ein neues Gewerbehaus entstehen kann, müssen die Stimmberechtigten einer Umzonung des Landes von der Landwirtschafts- in die Bauzone zustimmen. Dieses Vorhaben, das von der Baudirektion des Kantons Zürich als Ausnahme bewilligt wird, ist allerdings an gewisse Voraussetzungen geknüpft.

So darf die Einzonungsfläche nur so gross sein, wie der vom neuen Gewerbehaus ausgewiesene Platzbedarf. Das heisst, dass sich die Einzonungsfläche auf ein Minimum beschränken muss.

Zudem muss im Einvernehmen mit dem kantonalen Amt für Landschaft und Natur noch ein Ersatz für die verlorengehende Landwirtschaftsfläche bestimmt werden. Der Plan sieht vor, dass als Ersatz eine Aufhebung von Siedlungsfläche innerhalb des heute festgelegten Siedlungsgebiets von Weiningen vorgenommen wird.

Als Variante steht die Auszonung eines Teils des Gebietes «Chübelacker» an der Grenze zu Unterengstringen zur Diskussion. Dieses Gebiet soll nach dem Ausbau der Nordumfahrung Zürich als Obstbaumhain dienen und kann möglicherweise nicht mehr überbaut werden.

Das einzuzonende Gebiet «Chrummacher» umfasst eine Fläche von rund 11 000 Quadratmetern, was in etwa der Grösse der Fläche des bestehenden Gewerbehauses beim Gubristportal entspricht. Da die neue Bauzone direkt an die Gewerbezone von Geroldswil angrenzt, soll sich das neue Gewerbegebiet in Weiningen als Einheit zu den bereits erstellten Gewerbebauten von Geroldswil präsentieren.

Dies bedingt, dass für das Gebiet «Chrummacher» die Grundmasse der Bau- und Zonenordnung der Gemeinde Geroldswil übernommen werden. Die Zufahrt zum neuen Gewerbegebiet soll von der Umfahrungsstrasse her erfolgen.

Viele Alternativen wurden geprüft

Sollten die Stimmberechtigten dem Antrag des Gemeinderates zustimmen, würde eine lange Suche nach einem Ersatzstandort für das Gewerbehaus ein Ende finden. Seit vor rund sieben Jahren erstmals Pläne veröffentlicht wurden, die zeigten, dass das Gewerbehaus Gubrist einer dritten Tunnelröhre weichen muss, haben Gemeinde und betroffene Gewerbetreibende nach Alternativlösungen gesucht.

Gemeindeversammlung

Umzonung «Chrummacher» Donnerstag, 3. Dezember, um 20 Uhr, im Oberstufenschulhaus

Im Gespräch waren unter anderem der Bau eines neuen Gewerbehauses auf dem Siemens-Areal in der Fahrweid. Ebenfalls diskutiert wurde ein Umzug nach Urdorf oder nach Oberengstringen in die ehemalige Blumenbörse. Ein Wegzug in eine andere Gemeinde war für den Gemeinderat allerdings undenkbar, hätte er doch auf einen Schlag einen grossen Steuerausfall hinnehmen müssen. Auch die Gewerbler favorisierten von je her eine Weininger Lösung.

Mit der Zeit rückte das Gebiet «Chrummacher» immer stärker in den Fokus. Nach langen Verhandlungen gelang es den Gewerbetreibenden, sich dieses Jahr mit zwei Eigentümern im Gebiet «Chrummacher» auf einen Landerwerb zu einigen.