Hubert Meienberger, der neue Gemeindeschreiber von Hendschiken, bringt einen prall gefüllten Erfahrungsrucksack mit an seinen neuen Arbeitsort.
Hanny Dorer
Dass er seine Brötchen einmal als Gemeindeschreiber verdienen würde, hätte sich der 53-jährige Hubert Meienberger in jungen Jahren nicht träumen lassen. Seine berufliche Karriere begann der im Kanton Obwalden aufgewachsene Meienberger als Sekundarlehrer in Wolfenschiessen. Schon bald aber wurde ihm die Schulmeisterei zu eintönig. Nach diversen Tätigkeiten, unter anderem als Lastwagenchauffeur und Fahrlehrer, landete er bei den Winterthur Versicherungen - heute Axa -, wo er bis zum Generalagenten für die Kantone Obwalden und Nidwalden avancierte.
Nach 18 Jahren beschloss er, inzwischen verheiratet, aber ohne Kinder, seinem Leben eine neue Wende zu geben. Er bereiste mit seiner Frau zahlreiche Länder, lernte neue Leute kennen. «Es war herrlich, so frei von jeglichen Terminzwängen und ohne Verpflichtungen zu sein», schwärmt er noch heute.
Warum nicht Gemeindeschreiber
Trotzdem zog es ihn nach einiger Zeit wieder in die Schweiz. Zurück zur Versicherung wollte er nicht, sondern die Chance für einen Neubeginn nützen. Bei der Durchsicht der Stellenanzeigen fiel ihm die Gemeinde Besenbüren auf, die einen Gemeindeschreiber suchte. «Warum eigentlich nicht», sagte er sich, bewarb sich auf gut Glück - und wurde prompt angestellt. Die nötigen Ausbildungskurse besuchte er berufsbegleitend und kannte sich innert kürzester Zeit in den verschiedensten Amtsbereichen aus.
«Ich hatte eine Arbeit gefunden, die mir total zusagt», erklärt er, gibt aber auch zu: «Die Arbeit war viel komplexer als ich es mir vorgesellt hatte.» Besonders schätzt er die Vielseitigkeit: «Kein Tag ist wie der andere, es gibt immer wieder Überraschungen - so liebe ich die Arbeit.»
«Hendschiken gefällt mir»
Eigentlich suchte Hubert Meienberger nicht aktiv nach einer neuen Stelle. Er sah jedoch das Inserat der Gemeinde Hendschiken, fühlte sich angesprochen und nahm mit dem Gemeinderat Kontakt auf. «Was ich antraf, gefiel mir. Für mich stimmte alles, und so sagte ich spontan zu.» Nun ist er bereits seit einigen Wochen im Amt, kennt die wichtigsten Dossiers und hat sich mit den Abläufen vertraut gemacht. «Einige Dinge sind anders organisiert, die Vorgehensweise des Gemeinderates ist anders als in Besenbüren», stellt er fest. «Aber Hendschiken gefällt mir». Und auch seine Frau, die eigentlich die Berge liebt, hat sich mittlerweile an das Leben im Mittelland gewöhnt und sich in Muri, wo das Ehepaar ein Haus gekauft hat, gut eingelebt.