Die Unterengstringer Verwaltung soll schon bald in ein achtstöckiges Haus eingemietet sein. Die Gemeinde würde das jährlich rund 237 400 Franken Miete kosten.
Sandro Zimmerli
Eine eineinhalbmal grössere Bürofläche auf drei Stockwerke verteilt - so präsentiert sich der Lösungsvorschlag für das neue Unterengstringer Gemeindehaus. Der Gemeinderat hat einen entsprechenden Entwurf ausgearbeitet, der an der Gemeindeversammlung vom 2. Dezember vorberaten und über den am 7. März an der Urne befunden wird. Der Entwurf sieht vor, dass die Verwaltungsräume am alten Standort in einem Neubau untergebracht werden, um so die herrschende Platznot zu lösen.
Im November 2003 lehnten die Unterengstringer Stimmbürger einen Kredit von 11,865 Millionen Franken für den Bau eines neuen Gemeindezentrums beim Schulhaus Büel mit 896 zu 377 Stimmen ab. Im Winter 2008 orientierte der Gemeinderat an einer Informationsveranstaltung über verschiedene Lösungen für ein neues Gemeindehaus. Ein Grossteil der Besucher sprach sich dabei für eine Mietlösung aus. Die Gemeinde prüfte danach, ob es möglich sei, sich im bestehenden Castrol-Haus einzumieten. Die Gespräche blieben ergebnislos. (zim)
Wohnungen und weitere Büros
Der Gemeinderat hat damit eine Idee konkretisiert, die Ende letzten Jahres aufgekommen ist. So soll die Eigentümerin der beiden Liegenschaften an der Weiningerstrasse 46 und 48 beim Gemeindehaus, die Retica Estate Group aus Wollerau, das alte Gemeindehaus abreissen und ein neues Gebäude bauen. Die Gemeinde würde sich dann in das Gebäude einmieten. Zudem sollen auch Wohnungen und weitere Büros im Neubau untergebracht werden.
Für Gemeindepräsident Peter Trombik eine ideale Lösung: «Durch das Einmieten bleiben wir flexibel. Niemand weiss, wie viel Bürofläche wir in 20 Jahren benötigen.» Er spricht damit den Umstand an, dass die Verwaltung das Erdgeschoss sowie die erste Etage des achstöckigen Hauses komplett mieten würde. Dort wären sämtliche Ämter untergebracht. Die zweite Etage würde von der Gemeinde hingegen nur teilweise gemietet. Dort hätte der Gemeinderat seine Büroräumlichkeiten. «Sobald wir sehen, dass wir mehr Platz benötigen, können wir in der dritten Etage Räume dazumieten. Wird der Bedarf geringer, ist es möglich, die Fläche für eine nächste Mietdauer zurückzufahren oder einen Teil der Räume unterzuvermieten», so Trombik.
Das Land wird verkauft
Um das Projekt zu realisieren, muss ein Gestaltungsplan über das ganze Areal Dreispitz ausgearbeitet werden. Dazu verkauft die Gemeinde das Land, auf dem sich das jetzige Gemeindehaus befindet, an die Retica Estate Group. Gemäss Entwurf liegt der Verkaufspreis für das rund 580 Quadratmeter grosse Grundstück bei 930 000 Franken. Diesen Einnahmen stehen verschiedene Ausgabenposten gegenüber. Einerseits rechnet der Gemeinderat mit rund 2,24 Millionen Franken für den Endausbau der Büroräumlichkeiten. «Der Bauherr stellt uns den Rohbau zur Verfügung. Die Inneneinrichtung müssen wir selber finanzieren. Würde das auch der Bauherr übernehmen, wäre der Mietzins höher», erklärt Trombik. Weitere 900 000 Franken werden für die Anschaffung des Mobiliars veranschlagt. Die Erstellung provisorischer Räume während der Umbauarbeiten würde nochmals rund 280 000 Franken kosten.
Zusätzlich stehen jährliche Mietkosten von 237 400 Franken zu Buche. Der Mietvertrag sieht eine minimale Mietdauer von 15 Jahren vor. Zudem erhält die Gemeinde ein einseitiges Optionsrecht, den Vertrag zweimal um je weitere 10 Jahre zu verlängern.
Das Gebäude weist eine Form von zwei sich zum Dreispitz hin öffnenden scheibenartigen Baukörpern auf. Es verfügt über drei Untergeschosse, in denen sich die öffentlichen Parkplätze sowie diejenigen für die Mieter befinden.