Der Staat soll unabhängige Medien direkt unterstützen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie. Mitverfasser und Medienwissenschafter Manuel Puppis über die Gründe.
Manuel Puppis: Es gibt noch immer qualitativ hochstehende Schweizer Medien. Doch das Geld wird knapp – und noch immer weiss niemand, wie ein für die Zukunft tragfähiges Geschäftsmodell ausschauen könnte. Seit Jahren wandern Werbung und Nutzer ins Internet ab, zu Facebook und Google. Daher: Ja, die Zeit ist reif für staatliche Subventionen.
In einer direkten Demokratie braucht es die Sender eines starken und durch eine Haushaltsabgabe öffentlichkeitsfinanzierten Service public genauso wie schlagkräftige private Medien. In Zukunft aber sollten beide direkt mit staatlichen Geldern unterstützt werden.
Wenn der öffentliche Rundfunk ohne Werbung auskommen muss, sinken seine Einnahmen. Unter Spardruck wird sich die SRG dann überlegen müssen, welche ihrer Programme und Inhalte verzichtbar sind. Das ist vertretbar.
Der Anreiz, kommerzielle Sendungen zu produzieren, würde sinken, was dem Grundgedanken des Service public entspricht und gleichzeitig den privaten Medien hälfe, die solche Angebote bereitstellen könnten und zu denen wohl ein beträchtlicher Teil der bisherigen SRG-Werbegelder flösse.
Wir müssen qualitativ hochwertigen Journalismus stärken – auch und gerade online, wo viele junge Menschen all ihre Informationen beziehen. Ausserdem sollten wir die Medienkompetenz der Nutzerinnen und Nutzer trainieren. Sie müssen lernen, wie und woran man «fake news» und PR erkennen kann.