Der kommunale Richt- und Erschliessungsplan wird revidiert. Kernpunkt ist das Quartierplangebiet Heligenmatt-Feltsch respektive dessen neue Linienführung der Sammelstrasse.
Flavio Fuoli
Noch bis 26. August können die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Aesch sich zur Revision des kommunalen Richtplans und des Erschliessungsplans äussern und Einwendungen erheben. Dann wird der Gemeinderat die Einwendungen beraten, eventuell berücksichtigen und die beiden Pläne spätestens am 20. Oktober zuhanden der Gemeindeversammlung verabschieden. Die «Gmeind» wird am 2. Dezember über die Geschäfte befinden.
Drei Faktoren veranlassten die Gemeinde, die beiden Pläne zu revidieren: die Revision der Bau- und Zonenordnung mit der Aufhebung der Reservezone oberhalb des Gebiets Heligenmatt-Feltsch, die Weiterbearbeitung des Quartierplans Heligenmatt-Feltsch, der eine neue Linienführung der Sammelstrasse vorsieht und die Revision des regionalen Richtplans, vor allem wegen neuer Rad- und Fusswegverbindungen.
Zwei Bushaltestellen
Gemeindepräsident Jakob Hofstetter erklärt gegenüber der Limmattaler Zeitung die Neuerungen. So werde der neue Dorfteil Heligenmatt-Feltsch über einen Kreisel bei der Liegenschaft Gut erschlossen. Die Sammelstrasse wird neu in einer Kurve zum Chilegässli geführt, womit der Anschluss über diese Seite ans Dorf gewährleistet sein wird. «Wir wollen mit dieser Sammelstrasse auch das übrige Dorf erschliessen. Zum Beispiel soll auch die Kehrichtabfuhr direkt fahren können», denkt Hofstetter.
Im Richtplan sind nur die Sammelstrassen aufgeführt. Im mittleren Quartierteil wird der private Grundeigentümer eine eigene Lösung präsentieren, die laut Hofstetter wohl an die Sammelstrasse der Gemeinde angeschlossen werden wird. Zur Erschliessung des oberen Teils des Quartierplangebiets werden die Grossacherstrasse und der Föhrenweg verlängert.
Unterhalb des Kreisels, der das Quartier von der Hauptstrasse, der Dorfstrasse, her erschliesst, werden zwei Bushaltestellen gebaut, verriet Hofstetter. Damit soll das 100 000 Quadratmeter grosse Gebiet, das einst von zwischen 500 und 700 Leuten bewohnt werden könnte, auch mit dem öV erschlossen sein.
Auch Schule muss vorsehen
Der Richtplan betrifft auch das Schulhaus. Die Schule unterrichtet derzeit in Provisorien, weil die Schülerzahl jetzt schon am Steigen ist. Die Schule wollte schon im Rahmen der Revision der Bau- und Zonenordnung ihre Zone für öffentliche Bauten vergrössern.
Beim Kanton beschied man ihr aber, das könne sie nur machen, wenn bereits ein konkretes Projekt vorliegt. Nun ist die Erweiterung immerhin im Richtplan drin. Wollte die Schule einst tatsächlich bauen, müsste der Zonenplan bereits wieder angepasst werden, so Jakob Hofstetter.
2011 Strassenbau möglich
Sollte die Gemeindeversammlung im Dezember den Vorlagen zustimmen, könnte die Gemeinde laut Hofstetter mit der Planung weitermachen. Viele Grundeigentümer seien derzeit bereit, ihr Land zu verkaufen, was sie seit Jahren nicht gewollt hatten. Darum sei es jetzt Zeit, vorwärts zu machen. Im März 2010 werde die erste Grundeigentümerversammlung einberufen. Dort gehe es darum, erzählt Hofstetter, wer wie viel an die Strasse abzugeben hat, wer daran zahlt und wie die neue Zuteilung der Grundstücke und die Parzellierung aussieht.
Vorausgesetzt, alles läuft nach Plan und auch die Grundeigentümer werden sich schnell einig, könnte man mit dem Bau der Sammelstrassen bereits im April 2011 beginnen. «Im oberen Teil von Heligenmatt-Feltsch ist es jetzt schon fast sicher, dass gebaut wird», äussert sich Jakob Hofstetter. «Die Leute dort oben wollen unbedingt loslegen, die Überbauungsstudien sind schon ausgearbeitet.»
Und wie steht es mit der Infrastruktur der Gemeinde? Genügt sie, um einen Zuwachs von derzeit knapp 1000 auf maximal 1700 Einwohner zu verkraften? «Das Gemeindehaus und das Werkgebäude sind gross genug», ist sich der Gemeindepräsident sicher. Auch die Wasserversorgung würde keine Probleme schaffen.
Kein grosser «Chlapf»
Die Verwaltung im Gemeindehaus könnte man in die oberen Wohnungen ausweiten. Einzig die Schule wird mit ihrem kleinen Schulhaus Nassenmatt nicht mehr nachkommen. Aber die Schule ist dran, dieses Problem zu lösen.
Schliesslich ist Hofstetter aber überzeugt, dass es nicht zu einem «Chlapf» kommen wird und das ganze Gebiet Heligenmatt-Feltsch in einem Zug überbaut werde. Es gebe Eigentümer, die wollen noch nicht verkaufen. «Besser, es wird in Etappen gebaut.»