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Schweiz
Nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt rückte auch die Schweiz in den Fokus: Attentäter Anis Amri benutzte offenbar ein gestohlenes Schweizer Smartphone, die Tatwaffe war einst legal in die Schweiz importiert worden. Zudem soll Amri Kontakt in die Ostschweiz gehabt haben.
Wie die «SonntagsZeitung» berichtet, führte eine Datenspur des am Tatort gesicherten Handys in die Bodenseeregion zu einer Schweizer Konvertitin. Mit ihr hatte der Tunesier demnach über einen verschlüsselten Messenger-Dienst gechattet.
Die 29-Jährige ist 2015 zum Islamübergetreten. Sie besitzt zwei Hunde und wohnt im Dachgeschoss eines Altbaus. Gegenüber der Zeitung gab sie in einem Gespräch über Facebook an, sie habe mit Amri «normal gechattet». Dabei seien auch Fotos ausgetauscht und Videoanrufe getätigt worden.
Spuren zu einer Kontaktperson des Terroristen Anis A. in der Ostschweiz. Mein Artikel im @tagesanzeiger: https://t.co/Cm44NWOKhx
— Kurt Pelda (@KurtPelda) 18. Februar 2017
Amri habe sie immer wieder treffen wollen. «Ja, es könnte schon sein, dass er heiraten wollte, es war mal ein Thema», wird die Frau zitiert. Er habe ihr erzählt, dass er in Deutschland lebe und sich ab und zu einsam fühle.
Letztmals Kontakt hatten die beiden kurz vor Weihnachten 2016. Sie hätte sich nie vorstellen können, dass er so etwas machen würde, und glaube auch jetzt nicht, das der Berliner Anschlag echt gewesen sei.
Tatverdächtiger Anis Amri und sein Weg in den Terror Anis Amri vor Monaten im Fernbus Richtung Zürich verhaftet Anis Amris Vater: «Er hat getrunken und gestohlen, aber er wurde in Europa radikalisiert» Die Bundesanwaltschaft hatte auf Grund von Informationen aus dem Ausland im Zusammenhang mit dem Anschlag ein Strafverfahren gegen Unbekannt eröffnet. Dabei wurden Kontaktdaten rund um Amri verifiziert. Noch im Januar hiess es, es gebe bisher keine konkreten Hinweise und Bezüge von Amri zu Personen oder Institutionen in der Schweiz.
Amri hatte am 19. Dezember einen Lastwagen auf einen Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz gesteuert. Zwölf Menschen kamen ums Leben, Dutzende weitere wurden verletzt. Auf seiner Flucht wurde der Tunesier in Italien von der Polizei erschossen. (kad)