JUSO
Das Kreuz mit dem Kruzifix

Die Jungsozialisten in den beiden Basel wollen sich neuen Verbots- Forderungen nicht anschliessen – noch nicht.

Drucken
JUSO

JUSO

Keystone

Die Jungsozialisten lassen nicht locker. Seit Wochen und Monaten haben sich die Juso Schweiz auf das Thema Religion eingeschossen; diskutieren weiterhin ein Positionspapier zur vollständigen Trennung von Kirche und Start. Nun haben sie neuen Auftrieb erhalten: Wegen der Religionsfreiheit verbietet der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Kruzifixe an italienischen Schulen.

Folge: Im Kanton Aargau haben die Juso Schulen schriftlich aufgefordert, Kruzifixe aus den Schulräumen zu entfernen, verweisen auch auf das Bundesgericht, welches bereits 1990 entschieden hatte, dass das Anbringen von Kruzifixen in den Schulzimmern gegen die verfassungsmässig vorgeschriebene Neutralität der öffentlichen Schulen verstosse. Die Schulen müssten diesen Gerichtsentscheid umsetzen, sonst schliessen die Juso den Gang vor Gericht nicht aus.

Für die Juso in den beiden Basel ist dies derzeit kein Thema. «Den Entscheid des Europäischen Gerichtshofs heissen wir gut, sehen aber keinen Anlass, darauf zu reagieren», stellt Sarah Wyss klar. Die Juso Basel-Stadt hätten soeben ihr 5-Punkte-Programm verabschiedet und seien auch mit der 1:12-Initiative stark beschäftigt, erklärt die neue Kantonalpräsidentin.

Ohnehin sei das Religionspapier von der Delegiertenversammlung der Juso Schweiz ja noch gar nicht verabschiedet worden. Dies dürfte am 12. Dezember in Lausanne soweit sein. Dann könnten sich auch die Juso in den beiden Basel wieder mit dem Thema befassen.

Das sieht Florian Schreier genauso. Derzeit sei nichts geplant - auch, weil eine Religions-Debatte vor der Abstimmung über die Minarettverbots-Initiative heikel und kaum in einer «wirklich konstruktiven Umgebung» zu führen sei, sagt der Baselbieter Juso-Präsident.

Zudem: Weder Schreier noch Wyss seien in ihrer Schulzeit religiöse Symbole in Schulzimmern aufgefallen. Sarah Wyss ist über die Schritte der Aargauer Juso denn auch insofern «befremdet, als dass ich diese Frage nicht als grosses Problem in der Schweiz sehe». (db)