Die SBB stellen den neuen Fahrplan fürs Jahr 2020 vor – und einiges mehr. Der Überblick zu den neuen Verbindungen, den neuen Zügen und der grössten grenzüberschreitenden S-Bahn Europas.
Am 15. Dezember 2019 ist’s so weit.
Auf der Nordsüd-Achse werden im Laufe des Jahres 2019 die neuen Giruno-Züge eingesetzt. Die Gotthardzüge werden ab Basel und Zürich eingesetzt. 2020 werden diese auch sukzessive auf den internationalen Verbindungen als Eurocity durch den Gotthard-Basistunnel nach Milano eingesetzt.
Bis jetzt hat die SBB zwölf FV-Dosto in Betrieb genommen und setzt diese auf den Strecken IR 13 Chur–St. Gallen–Zürich und IR 37 Basel–Zürich–St. Gallen ein. Mit dem Fahrplanwechsel werden schrittweise weitere Fahrzeuge auf diesen Strecken eingesetzt. Wie bekannt, verkehren ab Dezember 2019 die FV-Dosto auch als IC- Züge auf der Strecke IC 3 Basel-Zürich-Chur.
Turgi−Aarau−Zofingen−Sursee (S29): Die S29 Turgi−Aarau verkehrt mit Fahrplan 2020 ab Aarau stündlich weiter Richtung Olten (nonstop) und wird mit der S8 Olten−Sursee verknüpft zur neuen S29 Turgi−Aarau−Olten−Zofingen−Sursee. Dadurch entsteht stündlich eine umsteigefreie Verbindung von Sursee nach Aarau.
Integraler Halbstundentakt Langenthal−Olten−Langenthal (S23): Die S23 verkehrt zwischen Langenthal und Olten bis 20 Uhr neu von Montag bis Freitag durchgehend im Halbstundentakt. Mit vier neuen Zugspaaren werden die bis- herigen Taktlücken bis 20 Uhr geschlossen. Die stündlichen Direktverbindungen zwi- schen Langenthal–Aarau–Lenzburg–Brugg–Baden bleiben bestehen.
Sursee−Luzern−Baar (S1): Die Kapazität der S1 Sursee−Luzern−Baar wird gezielt ausgebaut mit zusätzlichen Verbindungen (am Morgen) und Fahrzeugen (Doppelkompositionen).
Modernisierte Züge im Seetal: Die 15 Fahrzeuge der S9 Luzern−Lenzburg sowie S99 Luzern−Hochdorf werden mo- dernisiert und erhalten ein modernes Kundeninformationssystem, eine verbesserte Einstiegsplattform sowie neue Hochfrequenz-Fenster für besseren Mobilfunkempfang.
«Läufelfingerli» (S9): Verbesserung der Anschlüsse auf die Fernverkehrszüge in Olten und Sissach. Die Reisezeit für Pendler nach Basel, Zürich, Bern oder Luzern verkürzt sich dadurch bis zu einer halben Stunde.
Mehr Verbindungen in die französische Hauptstadt: Ab Zürich, Basel, Genf und Lausanne gibt es mehr Verbindungen nach Paris mit gesteigertem Komfort und mehr Sitzplätzen in neuen Zügen.
Opfer des neuen Fahrplans ist Bern. Die Bundeshauptstadt verliert die Direktverbindung nach Paris. Neu muss man in Basel umsteigen.
Auch der Verkehr mit dem grossen Kanton wird neu geregelt: Die Deutsche Bahn ersetzt in Kooperation mit der SBB den Typ ICE 1 auf den Verbindungen via Basel nach Zürich–Chur und nach Bern–Interlaken durch neue Züge des Typs ICE 4.
Im Verkehr Zürich–Stuttgart bleibt es vorerst beim aktuellen Angebot einer stündlichen Verbindung mit täglich sieben Direktverbindungen und sieben Umsteigeverbindungen in Singen.
Mit dem «Léman Express» wird die grösste grenzüberschreitende S-Bahn Europas vorgestellt. Für Pendler in der Agglo Genf werden damit die Pendlerzeiten ab dem 15. Dezember optimiert. Ab diesem Tag hat Genf seine eigene «echte» S-Bahn, welche nicht nur 45 Stationen auf einer Streckenlänge von 230 Kilometern, sondern auch Nationen verbindet.
Die sechs Linien des «Léman Express» verkehren zwischen Co- ppet im Kanton Waadt, Genf und verschiedenen Endpunkten im benachbarten Frankreich. So gibt es neue, umsteigefreie Verbindungen von Coppet/Genf nach Annemasse, aber auch bis Evian-les-Bains, Annecy und St-Gervais-les-Bains-Le-Fayet. Damit sollen künftig eine Million Menschen in der Schweizund Frankreich profitieren.
Der Fahrplanentwurf ist ab dem 29. Mai über die Seite www.fahrplanentwurf.ch einzusehen. Allfällige Fahrplanbegehren und Unstimmigkeiten in den Fahrplanentwürfen können bis Sonntag, 16. Juni 2019, gemeldet werden, schreibt die SBB in einer Medienmitteilung. (jaw)