Giulia Steingruber und Dario Cologna als Sportler des Jahres geehrt. Team des Jahres ist die Schweizer Eishockey-Nati. Sean Simpson wird als bester Trainer ausgezeichnet.
Das Jahr 2013 begann für Dario Cologna mit einem ersten Höhepunkt: Er wurde im Januar zum «Schweizer des Jahres 2012» gekürt. Gestern schloss sich für den Ausnahmeathleten aus dem Münstertal mit der Ehrung zum «Sportler des Jahres» der Kreis auf denkbar perfekte Art und Weise.
Als erst zweiter Langläufer nach Sepp Haas (1968) wurde Cologna diese Ehre zuteil. Er verwies mit einem Stimmenanteil von 29 Prozent seine nächsten Verfolger Stanislas Wawrinka (25,6) und Roman Josi (20) klar auf die Plätze.
Im Schatten von Cuche und Federer
Dario Cologna war 2009 zum «Newcomer des Jahres» gewählt worden. In den folgenden Jahren war er bei der Wahl zum besten Sportler jeweils nur gegen übermächtige Konkurrenten wie Didier Cuche oder Roger Federer gescheitert. Befeuert wurde sein Triumph vor allem durch seinen WM-Titel im Val di Fiemme.
Nur acht Tage nach seinem Gold-Lauf im Skiathlon stand der Bündner als Silbermedaillen-Gewinner über 50 km erneut auf dem Podest.
Mit seinen famosen Leistungen in der Loipe setzte sich der derzeit verletzte Langläufer schliesslich gegen die starke Konkurrenz durch. «Diese Wahl ist eine sehr grosse Ehre für mich. Ich wurde in den vergangenen Jahren einige Male auf den Ehrenplatz verwiesen. Umso glücklicher bin ich, dass ich es doch noch ganz nach oben geschafft habe», freute sich der 27-Jährige.
Publikum gab den Ausschlag
Cologna verhinderte mit seiner Wahl den totalen Triumph des Eishockeys, welches schon die Titel in der Sparte «Trainer des Jahres» und «Team des Jahres» abgeräumt hatte. Roman Josi wäre der erste Mannschaftssportler seit Fredy Bickel im Jahr 1953 gewesen, der sich gegen die starken Einzelkämpfer durchgesetzt hätte.
Dem Verteidiger der Nashville Predators, der beim Silbermedaillengewinn der «Eisgenossen» an der WM in Stockholm als erster Schweizer überhaupt zum besten Spieler des Turniers ausgezeichnet worden war, fehlten letztlich vor allem die Publikumsstimmen, welche zusammen mit jenen der Sportjournalisten und jenen der stimmberechtigten Sportler für das finale Verdikt sorgten.
Dramatische Wahl bei den Frauen
Dramatischer ging es bei der Wahl zur «Sportlerin des Jahres» zu und her. 0,41 Prozent betrug der Vorsprung, den Kunstturnerin Giulia Steingruber am Ende auf die zweitplatzierte Simone Niggli-Luder aufwies. Lara Gut komplettierte den dramatischen Dreikampf um den Titel der «Sportlerin des Jahres». Sie verfehlte den Triumph ebenfalls lediglich um knappe 1,09 Prozent gegenüber Steingruber. Gut legte am gestrigen Abend, vermutlich befeuert durch ihren sagenhaft guten Start in die neue Skisaison, einen veritablen Schlussspurt hin und hätte sich den Titel dank der Publikumsstimmen beinahe noch geschnappt.
Giulia Steingrubers Erfolg ist auf jeden Fall hoch verdient. Nach Ariella Käslin ist die Ostschweizerin die zweite Kunstturnerin, die zur «Sportlerin des Jahres» gewählt wurde. Die 19-Jährige hat ein fast perfektes Jahr hinter sich, welches gestern Abend mit dem Sprung auf den Gipfel endete. An der Europameisterschaft in Moskau sicherte sich Steingruber im April am Sprung die Goldmedaille. Knapp sechs Monate später verpasste sie an der WM im belgischen Antwerpen das Podest nur hauchdünn und belegte den starken, vierten Rang. Daneben sorgte sie auch am Boden (Rang 5) und im Mehrkampf (Rang 7) für glänzende Resultate.