«Colorized History»
Churchill im Zürcher Blumenmeer: Bilder von einst Farbe eingehaucht

Das Einfärben von historischen Fotos gibt vergangenen Ereignisse ihre Farbe zurück. Zum Teil mit verblüffendem Ergebnis.

Kian Ramezani/watson.ch
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Churchill fährt nach seiner berühmten Rede an der Zürcher Universität 1946 im offenen Cabrio durch die Stadt. Die Bevölkerung feiert den Premier von England frenetsich.

Churchill fährt nach seiner berühmten Rede an der Zürcher Universität 1946 im offenen Cabrio durch die Stadt. Die Bevölkerung feiert den Premier von England frenetsich.

watson/dana keller

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Churchill fährt nach seiner berühmten Rede an der Zürcher Universität 1946 im offenen Cabrio durch die Stadt. Die Bevölkerung feiert den Premier von England frenetsich.

Churchill fährt nach seiner berühmten Rede an der Zürcher Universität 1946 im offenen Cabrio durch die Stadt. Die Bevölkerung feiert den Premier von England frenetsich.

watson/dana keller

Wenn ja, dann haben Sie wahrscheinlich das Original schon gesehen:

Das Foto gibt es eigentlich nur in schwarz-weiss – eigentlich.

Das Foto gibt es eigentlich nur in schwarz-weiss – eigentlich.

keystone/fotostiftung schweiz/hans staub

Es zeigt den britischen Staatsmann Winston Churchill, wie er am 19. September 1946 über die Zürcher Münsterbrücke fährt. Zuvor hat er an der Universität seine berühmte Europa-Rede gehalten.

Löst die farbige Version bei Ihnen das Gefühl aus, ein historisches Ereignis plötzlich mit den Augen der Gegenwart zu sehen? Dann haben Sie soeben das Phänomen «Colorized History» erlebt.

Sehen, was der Fotograf damals sah

Nachträglich eingefärbte Schwarzweiss-Fotos zeugen seit jeher vom Wunsch nach mehr «Realitätsnähe». Früher endete das sogenannte Kolorieren meist in Kitsch, inzwischen hat Photoshop das Genre revolutioniert. Einer der besten seines Fachs ist Dana Keller aus Boston.

Der junge Amerikaner erklärt sich die Faszination mit einem Gefühl der Distanziertheit, das historische Schwarzweiss-Aufnahmen beim Betrachter auslösen. Dies, weil sich unsere Augen an Farbbilder gewöhnt haben.

Dana Keller: «Farbe kann einen Eindruck dessen vermitteln, was der Fotograf damals wirklich durch seine Linse sah.»

Auf dem Internetforum Reddit gibt es die sehenswerte Subkategorie «colorized history», wo Kellers Arbeiten auf viel Zuspruch (in Form von Upvotes) stossen. Aus Schweizer Sicht ist allerdings zu beklagen, dass es sich fast ausnahmslos um Bilder aus der amerikanischen Geschichte handelt, was das Erlebnis deutlich schmälert.

Das Newsportal «watson.ch» hat sich deshalb entschlossen, einige ikonische Aufnahmen aus derSchweiz von Dana Keller einfärben zu lassen. Die Farbdetails sind wo immer möglich aus historischen Quellen belegt.

Weitere kolorierte Fotos aus der Schweizer Geschichte, unter anderem von der Anbauschlacht und des Malers Ferdinand Hodler, finden sie HIER.