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Schweiz
Das Einfärben von historischen Fotos gibt vergangenen Ereignisse ihre Farbe zurück. Zum Teil mit verblüffendem Ergebnis.
Kennen Sie dieses Bild?
Wenn ja, dann haben Sie wahrscheinlich das Original schon gesehen:
Es zeigt den britischen Staatsmann Winston Churchill, wie er am 19. September 1946 über die Zürcher Münsterbrücke fährt. Zuvor hat er an der Universität seine berühmte Europa-Rede gehalten.
Löst die farbige Version bei Ihnen das Gefühl aus, ein historisches Ereignis plötzlich mit den Augen der Gegenwart zu sehen? Dann haben Sie soeben das Phänomen «Colorized History» erlebt.
Sehen, was der Fotograf damals sah
Nachträglich eingefärbte Schwarzweiss-Fotos zeugen seit jeher vom Wunsch nach mehr «Realitätsnähe». Früher endete das sogenannte Kolorieren meist in Kitsch, inzwischen hat Photoshop das Genre revolutioniert. Einer der besten seines Fachs ist Dana Keller aus Boston.
Der junge Amerikaner erklärt sich die Faszination mit einem Gefühl der Distanziertheit, das historische Schwarzweiss-Aufnahmen beim Betrachter auslösen. Dies, weil sich unsere Augen an Farbbilder gewöhnt haben.
Dana Keller: «Farbe kann einen Eindruck dessen vermitteln, was der Fotograf damals wirklich durch seine Linse sah.»
Auf dem Internetforum Reddit gibt es die sehenswerte Subkategorie «colorized history», wo Kellers Arbeiten auf viel Zuspruch (in Form von Upvotes) stossen. Aus Schweizer Sicht ist allerdings zu beklagen, dass es sich fast ausnahmslos um Bilder aus der amerikanischen Geschichte handelt, was das Erlebnis deutlich schmälert.
Das Newsportal «watson.ch» hat sich deshalb entschlossen, einige ikonische Aufnahmen aus derSchweiz von Dana Keller einfärben zu lassen. Die Farbdetails sind wo immer möglich aus historischen Quellen belegt.