Im Oberland setzte sich die SVP bei den Wahlen der Regierungsstatthalter durch, nicht aber im Mittelland und im Berner Jura.
Der 52-jährige Leiter der juristischen Dienste der Berner Fachhochschule, Christoph Lerch schwang gestern bei der Wahl um das Regierungsstatthalteramt im Verwaltungskreis Bern-Mittelland deutlich obenaus. Der SP-Mann erhielt 52 451 Stimmen, sein Gegenkandidat Jean-Pierre Vicari (50), Präsident des Kreisgerichts Bern-Laupen, lediglich 36 525 Stimmen. Gestern relativierte SVP-Präsident Rudolf Joder seine erst vergangene Woche gemachte Aussage, diese Wahl sei für die SVP die Messlatte für die Kantonswahlen 2010. «Wir haben in diesem Verwaltungskreis unsere Parteistrukturen erst vor wenigen Wochen definitiv verankert.» Der Wahlkampf sei aber sehr gut gewesen und die Qualität des Kandidaten ebenfalls. «Entscheidend war aber die Dominanz von Rot-Grün in der Stadt Bern, das beweist auch die Progr-Abstimmung (vergleich Artikel oben).
Obschon die SVP auch bei der Ausmarchung im Verwaltungskreis Berner Jura unterlegen ist, gab sich Joder mit den insgesamt fünf von zehn SVP-Statthaltern «gesamtkantonal zufrieden». Im Berner Jura siegte der SP-Mann Jean-Philippe Marti (57) mit 7682 Stimmen, der unterlegene Claude Röthlisberger erhielt 3533 Stimmen. Gewählt wurden gestern weiter: Verwaltungskreis Thun: Marc Fritschi (49-jährig, FDP, 13 772 Stimmen) vor Reto Keller (SP, 11 200); Obersimmental-Saanen: Michael Teuscher (40, SVP, 2364) vor Erwin Walker (SVP, 2255) und Interlaken-Oberhasli: Walter Dietrich (59, SVP, 9449) vor Fritz Suter (parteilos, 2893).
Gerhard Burri (SVP, Seeland), Markus Grossenbacher (SVP, Emmental), Werner Könitzer (SP, Biel),Christian Rubin (SVP, Frutigen-Niedersimmental) und Martin Sommer (SP/Oberaargau) wurden in stiller Wahl bestätigt. (uz)