Gut drei Wochen vor dem Meldeschluss hat sich das Kandidatenfeld für den Gemeinderat Wohlen auf neun Köpfe erweitert. Bruno Breitschmid (57) sagt über seine Motivation: «Mir liegt unser Wohlen am Herzen, und Walter Dubler verdient unser Vertrauen.»
Fabian Hägler
Vor einer Woche stellten CVP, EVP, FDP, Freis Wohle und SVP ihr Sechserticket für die Gemeinderatswahlen im September vor. Zudem wurde Paul Huwiler (CVP) als Gemeindeammann-Kandidat präsentiert. Nun meldet sich ein parteiloser Wohler Ortsbürger: Bruno Breitschmid gibt einerseits seine Kandidatur für den Gemeinderat bekannt und kritisiert andererseits den Wahlvorschlag der bürgerlichen Kräfte.
«Es freut mich, dass Paul Huwiler Wohlen als wunderbaren Ort bezeichnet und die Blockade lösen will», lässt Breitschmid verlauten. Nicht einverstanden ist er hingegen «mit Äusserungen gewisser rechtsbürgerlicher Kreise, dass Walter Dubler als Schuldiger für die Blockade verantwortlich gemacht wird». Breitschmid weiter: «Wenn ich dann lese, dass es mit den neuen Leuten des Sechsertickets weniger Störungen zwischen Gemeinderat und Einwohnerrat geben würde, sträuben sich meine noch verbliebenen Haare.»
Für den 57-jährigen Bankbeamten und Präsidenten der ortsbürgerlichen Finanzkommission ist klar: «Wären die Äusserungen, wonach mit neuen Köpfen die Blockade zu lösen sei, wirklich ernst gemeint, dann würden primär neue Leute, welche nicht früher Öl ins Feuer gossen, ins Rennen geschickt.» Solche sind laut Breitschmid auf dem Gruppenfoto des bürgerlichen Sechsertickets leider in der Minderheit.
«Es braucht neue Leute»
Breitschmid ist selber der Ansicht, im Wohler Gemeinderat würden neue Leute benötigt, «welche nicht schon früher an diesem Machtpoker beteiligt waren». Und er schreibt: «Ich hoffe sehr, dass sich nebst den schon bekannten noch weitere Kandidaten zur Gemeinderatswahl zur Verfügung stellen und es eine richtige Auswahl gibt.»
Bruno Breitschmid kandidiert laut eigener Aussage für den Gemeinderat, «weil mir ‹euses Wohle› am Herzen liegt. Ich will mit meinem Wissen und meiner Lebenserfahrung dazu beitragen, dass Wohlen wieder jenen Stellenwert als Zentrumsgemeinde im Freiamt erlangt, der unserer Gemeinde auch zusteht. Ich will nicht weiter zusehen müssen, wie unsere Ortspolitik zur Aargauer Lachnummer verkommt.»
Ein politischer Quereinsteiger
Als langjähriger ehemaliger Bankleiter mit Spezialaufgaben einer grossen volksverbundenen Bankengruppe, Mitglied verschiedenster Verbände und Gremien sei er sich heikle Situationen gewohnt. Darum ist Breitschmid überzeugt, als politischer Quereinsteiger gute Dienste leisten zu können. «Ich verspreche weder schnelle Steuersenkungen noch sonstige Wunder, aber ich bin sicher, dass wir mit fairem Umgang untereinander und unter Beachtung der Würde der Andersdenkenden wieder ein positives politisches Klima schaffen und konstruktiv vorhandene und kommende Probleme gemeinsam lösen können. Wir müssen es nur wollen», fasst er seine Haltung zusammen.
«Dubler hat gute Dienste geleistet»
Breitschmid unterstützt auch den heutigen Gemeindeammann explizit. «Seit bald 12 Jahren ist Walter Dubler im Amt und seit der aktuellen Amtszeit häufen sich die negativen Presseartikel, primär inszeniert durch Personen aus dem Umfeld des Sechsertickets», meint Breitschmid. Der neue Kandidat hofft, «dass sich Walter Dubler den Unkenrufen zum Trotz erneut zur Wiederwahl als Gemeindeammann stellt».
Er ist überzeugt, «dass Dubler viel mehr gute Dienste für die Gemeinde geleistet hat, als ihm die Kritiker attestieren». Als neuesten Erfolg führt Breitschmid Dublers Einsatz für den Kauf der Villa Isler und die massive finanzielle Unterstützung Dritter (Kanton, Stiftungen usw.) an. Dies sei primär Dub-lers Engagement zu verdanken, meint Breitschmid und folgert: «Walter Dub-ler verdient unser Vertrauen.»