Was tun, wenn alle über eine Ehekrise tuscheln? Lösung eins: Ignorieren. Lösung zwei: Krise öffentlich wegkuscheln. Nicolas Sarkozy und Carla Bruni demonstrierten während den Regionalwahlen die perfekte matrimoniale Symbiose. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt.
«Je t ́aime moi non plus!» Dieses Kult-Stöhn-Lied von serge Gainsbourg und Jane Birkin aus den wilden Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts hätte man nach den Bildern und Schlagzeilen von letzter Woche über das französische Präsidenten-Ehepaar denken können: Oui, Nicolas, ich liebe dich auch nicht mehr.
Doch am Sonntag erschienen Nicolas Sarkozy und Carla Bruni Händchen haltend und demonstrativ gut gelaunt vor einem Pariser Wahllokal und gaben ihre Stimmen für die erste Runde der Regionalwahlen ab. Schon am Samstag hatten sie sich zusammen gezeigt: Carla besuchte eine Ausstellung und Gatte Nicolas machte Einkäufe (einen Bleistift!), bevor er sie wieder beim Museum abholte und zu ihr nach Hause fuhr.
Noch schaut die Versöhnung aber ein wenig angstrengt aus.
Ersten Nach-Wahl-Umfragen zufolge dürfte dem Präsidenten das Lachen aber ohnehin vergangen sein: Sein konservatives Lager fuhr mit 26,7 bis 27,3 Prozent gegen die sozialistische Opposition (29,1 bis 30%) eine deutliche Niederlage ein.
(cls)