Alex Karp, der Chef des umstrittenen Datenkonzerns Palantir, hat ein Wohnhaus in Freienbach im Kanton Schwyz gekauft. In der Nähe hat das Unternehmen bereits seine Europazentrale eingerichtet.
Im vergangenen Februar wurde bekannt, dass der amerikanische Datenkonzern Palantir Technologies in Altendorf im Kanton Schwyz seine Europazentrale aufbaut. Das sorgte für Aufsehen, denn Palantir ist ein Unternehmen, das aufgrund seines Geschäftsmodells und der Verschwiegenheit von manchen Medien kritisch begleitet wird.
Interessant ist nun ein Eintrag im Amtsblatt des Kantons Schwyz. In der neuen Ausgabe vom 12.November 2021 ist auf der Seite 2989 zu lesen, dass Alexander Caedmon Karp in der Gemeinde Freienbach ein Wohnhaus gekauft hat. Alex Karp - so sein gebräuchlicher Name - ist der Chef und Mitgründer von Palantir. Der 54-jährige Amerikaner ist eine bekannte Figur in der Wirtschaftswelt und verfügt laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes über ein Privatvermögen von 2,3 Milliarden Dollar.
Die Liegenschaft befindet sich im Freienbacher Ortsteil Hurden, einer Insel im Zürichsee, die vor dem Seedamm von Rapperswil liegt. Alex Karp kaufte das Haus am 29.September 2021.
Ist Freienbach nun Karps Hauptwohnsitz? Die Medienstelle von Palantir reagierte nicht auf eine Anfrage. Der Kanton Schwyz und die Gemeinde Freienbach können sich über einen vermögenden neuen Steuerzahler freuen. Karp selber profitiert nur beschränkt vom tiefen Steuersatz. Er ist Bürger der Vereinigten Staaten; der amerikanische Fiskus greift auch im Ausland knallhart zu. Karp hätte für die Differenz verglichen mit dem Steuertarif in den USA eine Kompensationszahlung zu leisten.
In Altendorf arbeiten inzwischen rund 40 Software-Ingenieure. Palantir bietet Produkte in der Datenanalyse an, und zwar für Privatunternehmen wie auch für Regierungen, Polizeibehörden und Geheimdienste.
Als Palantir 2004 gegründet wurde, war der amerikanische Auslandgeheimdienst CIA beteiligt. Die Vorwürfe an das Unternehmen sind ziemlich lang. Einer lautet: Die Regierung Trump habe dank der Software von Palantir Ausländer aufgespürt, die sich illegal im Land aufgehalten hätten. Alex Karp äusserte in Interviews Verständnis für die Kritik und erwähnte, dass das Unternehmen wegen dieses Auftrags Mitarbeiter verloren habe.
Karp wies zugleich darauf hin, dass dank der Software seines Unternehmens mehrere Terroranschläge verhindert worden seien.
Der Unternehmer gilt als leidenschaftlicher Langläufer; darum hält er sich gerne in den Alpen auf. Im Jahr 2020 brachte Karp Palantir an die Börse. Das Unternehmen mit 2500 Mitarbeitern hat bisher noch nie einen Gewinn erzielt. 2020 belief sich der Verlust auf 1,2 Milliarden Dollar. Die Investoren glauben aber weiter an Palantir.
Wird Alex Karp ein Schwyzer? Ein Wirtschaftsexperte, der das Unternehmen kennt, meint: Karp sei ein rastloser Geist. Schnelle Wechsel des Wohnortes könnten bei ihm vorkommen. Ob er sich privat längerfristig oder nur für kurze Zeit im Kanton Schwyz niederlässt, ist darum eine offene Frage.