Jürg Gohl
Der angestrebte Systemwechsel soll in Schritten vollzogen werden.
«Individualität ist das Schlüsselwort im neuen Konzept», sagt Stefan Hütten, Leiter des Ressorts Behinderte Erwachsene bei der Fachstelle für Wirtschaft, Soziales und Umwelt des Kantons Baselland. Denn der behinderte Mensch mit seiner Behinderung, sie kann körperlicher, geistiger oder psychischer Natur sein, steht mit seinen individuellen Bedürfnissen im Zentrum der neu strukturierten Behindertenhilfe. Ihm soll mehr Mitbestimmung bei der Wahl der Unterstützung eingeräumt werden. «Natürlich können wir aber nicht alle Wünsche erfüllen», ergänzt Hütten. Bestehende Einrichtungen bleiben aber wichtige Partner, wird in der Mitteilung betont. Das Angebot soll dazu weiter ausgebaut und verfeinert werden. Es wird auch mehr Flexibilität versprochen.
200 Millionen Franken pro Jahr
Die zur Verfügung stehenden Finanzmittel sollen nicht erhöht, sondern anders eingesetzt werden. Zwar soll mehr Geld in die Systemsteuerung fliessen, um so Lösungen, die auf den einzelnen Betroffenen zugeschnitten sind, zu finden. Das aber führt zu Optimierungen, das heisst Einsparungen. 2008 wurden in Wohnheimen, Werkstätten und Tagesheimen in den beiden Basel insgesamt 3300 Plätze zur Verfügung gestellt. Für dieses Angebot werden rund 200 Millionen Franken aufgewendet. «Keine Angst, wir wollen nicht verwalten, sondern entwickeln», sagt Stefan Hütten.
Oberstes Ziel der Behindertenhilfe ist die Integration in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Freizeit.