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Die Anzahl neuer Coronainfektionen steigt in der Schweiz stark an. Die neue BAG-Direktorin Anne Lévy zeigt sich beunruhigt und leitet die Phase Orange der Corona-Kampagne des Bundes ein.
(dpo) «Die Fallzahlen steigen stark, schnell und schweizweit an – das beunruhigt uns», sagte Anne Lévy, die neue Direktorin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), am Freitag in Liebefeld bei Bern vor den Medien. Am gleichen Tag meldete das BAG 1487 neue Coronafälle. Das ist ein neuer Rekord. Der bisherige Tageshöchstwert von 1464 neuen bestätigten Infektionen stammt vom März.
Da die Fallzahlen ansteigen würden, verkündete das Bundesamt für Gesundheit am Freitag eine neue Phase seiner Corona-Kampagne. Die bisher blau gefärbten Plakate und Broschüren, welche auf die Schutzmassnahmen hinweisen, wechseln ihre Farbe auf Orange. «Die orange Farbe soll wirklich sagen, dass es jetzt wichtig ist, die Massnahmen einzuhalten», sagte Anne Lévy, welche die Leitung des BAG am 1. Oktober übernommen hat.
Die Schutzmassnahmen bleiben dabei allerdings dieselben, wie Lévy vor den Medien unterstrich: Abstand halten, Hygieneregeln einhalten und Masken tragen wann immer der Abstand nicht eingehalten werden kann. Und natürlich die SwissCovid-App herunterladen und nutzen.
Trotz den aktuell stark steigenden Fallzahlen sagte Anne Lévy, die Schweiz sei «gut aufgestellt», um die nächsten Monate zu meistern. Die Kantone seien zwar «im Lead», so die Bundesamtsdirektorin. Doch das BAG stehe im täglichen Kontakt mit den Kantonen: «Wir arbeiten miteinander und ergänzen uns.» Auch Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim BAG betonte, es liege an den Kantonen, die Massnahmen zu ergreifen, die sie für richtig und sinnvoll hielten.
Verschiedentlich war jüngst die Rede davon, dass Coronatests knapp zu werden drohten. Dem widersprach Anne Lévy: «Genügend Tests» seien vorhanden. Allerdings sei der Bund am «verhandeln, dass wir zusätzliche Tests erhalten.» Die BAG-Direktorin sagte darüber hinaus, dass das Referenzlabor in Genf dabei sei, Corona-Schnelltests zu validieren.
Dies hatte bereits auch Gesundheitsminister Alain Berset diese Woche bei einem Besuch in Zug erklärt. Schnelltests versprechen ein rascheres Resultat als herkömmliche PCR-Tests. Doch auch diese Schnelltests müssten noch immer von Gesundheitspersonal durchgeführt werden. «Das sind keine Selbsttests», so Anne Lévy.