Innerschweizer fahren am weitesten mit dem Auto zur Arbeit. Im Schnitt legen sie 18 Kilometer pro Weg zurück. Das Pendeln lassen sich Autofahrer teilweise fürstlich vergüten und machen fleissig Steuerabzüge. Bis zu 74000 Franken sind möglich.
Die Nidwaldner, die Urner und die Schwyzer fahren am weitesten mit dem Auto zur Arbeit: Gemäss einer neuen Auswertung des Bundesamts für Statistik, welche der «NZZ am Sonntag» vorliegt, legen sie rund 18 Kilometer pro Weg zurück, deutlich mehr als der Schweizer Durchschnitt von 15,6 Kilometern.
Alle drei sind durch Autobahnen rasch erreichbare Wohnkantone. In von Städten geprägten Kantonen wie Zürich oder Genf pendeln die Erwerbstätigen mit 14,8 und 10 Kilometern deutlich weniger weit mit dem Auto.
Freiburger mit längstem Arbeitsweg
Und in Wohnkantonen mit guter Bahnanbindung weichen die Arbeitnehmer auf den öffentlichen Verkehr aus: Die Freiburger etwa legen mit durchschnittlich 17 Kilometern die längsten Arbeitswege zurück, wenn alle Verkehrsmittel berücksichtigt werden.
Weite Pendlerstrecken mit dem Auto können sich steuerlich lohnen. In Zug hat ein Ehepaar einen Abzug von 73'898 Franken für Autokosten geltend gemacht, ein Mann in St. Gallen 66'600 Franken. Das zeigen der «NZZ am Sonntag» vorliegende Auswertungen in vier Kantonen für die Abstimmung vom 9.Februar. Dann entscheiden die Stimmbürger über die neue Finanzierung der Eisenbahn und auch darüber, ob der maximal mögliche Abzug bei den Bundessteuern auf 3000 Franken beschränkt werden soll.
SVP-Wobmann macht wieder mobil
Gegen die Fabi-Vorlage und damit für den Pendlerabzug wehrt sich der Solothurner SVP-Nationalrat Walter Wobmann, der die Erhöhung des Preises für die Autobahnvignette erfolgreich bekämpft hat. Er stellt mit seiner Berner Rats- und Parteikollegin Nadja Pieren ein Nein-Komitee zusammen.
Zugesagt hätten Vertreter der SVP und des Mouvement Citoyens Genevois. Unterstützung kommt auch vom Verband des Transportgewerbes Astag und dem Verband der Autoimporteure.
Sie treten gegen übermächtige Befürworter an: Mit Ausnahme der SVP hat keine Bundesratspartei die Nein-Parole ergriffen. Auch Vertreter der Kantonsregierungen und der Wirtschaft unterstützen die Vorlage.