Auf der Alpennordseite bringt uns das Sturmtief Lolita am Dienstag und Mittwochvormittag stürmische Böen mit Geschwindigkeiten zwischen 60 bis 90 km/h, die Schneefallgrenze sinkt auf 600 bis 800 Meter. Am Wochenende folgt dann die Kehrtwende mit Temperaturen im zweistelligen Bereich. Aber nicht lange.
(luk) Stürmischer Südwestwind hat das Wetter nördlich des Alpenkamms fest im Griff. Heute Dienstag und am morgigen Vormittag müssen wir uns auf kräftige Böen gefasst machen, die in freien Lagen auch ziemlich heftig sein und in exponierten Gipfel- und Kammlagen gar zu Orkanböen wachsen können, wie der Wetterdienst Meteonews berichtet. So sollen am Dienstagvormittag in der Region Neuenburg am Jurasüdfuss bereits Böen bis 110 km/h gemessen worden sein.
Die Böen waren erst die Vorhut des für Dienstag erwarteten Sturms. Am Mittag würden deutlich höhere Spitzen erwartet, wie Meteoschweiz in einer Mitteilung schreibt. Der Wetterdienst warnt auch vor Spaziergängen im Wald und herabstürzenden Ästen. Für Dienstag galt in vielen Gebieten eine Warnung vor erheblicher Gefahr durch Wind. Das entspricht der mittleren von fünf Gefahrenstufen.
Schneit es heute Dienstag bereits in Höhen zwischen 600 und 800 Metern, sinkt die Grenze am Mittwoch gar auf 500 bis 700 Meter. Für die Berggebiete bedeutet dies 40 bis 60 Zentimeter Neuschnee bis Mittwochabend und eine entsprechend höhere Lawinengefahr.
Doch ein Blick auf die weiteren Aussichten zeigt: das Wetter macht aufs Wochenende eine regelrechte Kehrtwende und sendet bereits Frühlingsgrüsse. Mit Temperaturen zwischen 9 und 13 Grad wird es auf der Alpennordseite recht mild.
Für Roger Perret von Meteonews ist das derzeitige Auf- und Ab des Winterwetters nicht Ungewöhnliches. Gegenüber CH Media erklärt er: «Viele Störungen sind nördlich der Schweiz vorbeigezogen, nun hat uns doch einmal eine erwischt.» Dass es ab Donnerstag mit den Temperaturen wieder bergauf geht, dafür sorgt eine Westströmung, die mildes Wetter zu uns trägt.
Doch der erste Frühlingsgruss ist nur von kurzer Dauer, wie Perret verrät: «Bereits ab Mitte nächster Woche erreicht uns eine Kaltfront und die Temperaturen fallen drastisch.» Laut ersten Vorhersagemodellen soll sogar Schneefall bis ins Flachland möglich sein.
Die Wetterstatistiken vom Januar sind zwar noch nicht ausgewertet. Eins kann Perret allerdings schon mit Sicherheit sagen: «Der Januar war einer der wärmsten seit Messbeginn, insbesondere in den Bergen war es viel zu warm.» Mit 1 Grad über dem Durchschnitt war es Flachland zwar nur etwas wärmer. In den Bergen war es mit 3 bis 4 Grad aber deutlich zu warm, wie der Meteorologe erklärt. Wegen des anhaltenden Hochdruckwetters habe es nur wenig Niederschlag gegeben.
Gerade in den Berggebieten sei der Januar extrem sonnig verlaufen. Perret ist sicher: In den Bergen war es der sonnenreichste Januar seit Messbeginn.