Die gegenwärtige Situation beim Berufsbildungsheim Neuhof in Birr ist in die Jahre gekommen und erscheint lieblos. Das soll nun anders werden. Das neue Zufahrt-Konzept kostet 1,42 Millionen Franken.
Peter Belart
Wer sich dem Berufsbildungsheim Neuhof nähert, sieht sich am Ende der Zufahrtstrasse vor eine kahle Betonmauer gestellt, die von einer rechtwinklig zu ihr angeordneten Treppe aufgebrochen ist. Links und rechts hat es Garagen, deren Holztore längst ihren Farbglanz verloren haben und die teilweise sogar morsche Stellen aufweisen: nicht gerade geeignet als einladende Visitenkarte.
Kommt dazu, dass die Zufahrtstrasse am «falschen» Ort angelegt ist, denn statt einer Ausrichtung auf das repräsentative Pächterhaus ist sie um mehrere Meter nach links von dieser Achse verschoben. Die oben erwähnte Betonmauer verwehrt den Blick auf die Pächterhaus-Fassade ohnehin und schneidet diese im Gegenteil optisch entzwei. Auch die Anordnung der Parkplätze links und rechts der Zufahrtstrasse vermag nicht zu überzeugen. All dem soll nun abgeholfen werden.
Der Zeitpunkt für dieses Vorhaben ist günstig. Voraussichtlich noch im laufenden Jahr beginnt der Kanton mit dem Bau der Umfahrungsstrasse NK395 und mit der Anlage eines fünfarmigen Kreisels gleich beim Berufsbildungsheim. Dieser bietet dem Neuhof die Möglichkeit für einen Privatstrassen-Anschluss. Damit werden so oder so Anpassungen am Zufahrtsbereich notwendig, die sich auch vom Zustand des Strassenbelags her aufdrängen.
Baugesuch liegt auf
Die Verantwortlichen des Neuhofs wollen es aber nicht bei kosmetischen Massnahmen bewenden lassen. Sie reichten ein umfassendes Neukonzept ein, das als Baugesuch bis am 13. August in der Gemeindekanzlei Birr aufliegt. Es sieht die Anlage einer neuen Zufahrtstrasse vor, die parallel zur bisherigen genau auf die Achse zum Pächterhaus zu liegen kommt. Statt der wenig ansehnlichen Garagen, die abgebrochen werden, entsteht am Ende der Strasse ein Treppenaufgang, der mit Mägenwiler Muschelkalksteinen ausgestaltet wird. Die gegenwärtige Strasse bleibt bestehen, dient in Zukunft jedoch nur noch der Wegfahrt. Vorgesehen ist also ein Einbahnverkehr. Das Projekt sieht eine alleeartige Anlage vor mit insgesamt 46 oberirdischen Auto-Abstellplätzen. Damit wird auch den Anliegen des Blumengeschäfts Rechnung getragen.
Baubeginn im Frühling 2010?
Mit all diesen Massnahmen nimmt die Baueingabe Anregungen einer Studie zur «Parkentwicklung» auf. Sie wurden bereits im Juni 2005 vom Brugger Büro Naef & Partner formuliert, das sich in den Bereichen Landschaftsplanung und Gartenarchitektur betätigt. Der Bericht weist dem Vorhaben unter vielen Teilprojekten eine hohe Priorität zu.
Es wird mit einem Aufwand von 1,42 Mio. Franken gerechnet. Nach den Vorstellungen der Planer sollte im kommenden Frühjahr mit den Arbeiten begonnen werden können. Bei einer Bauzeit von 4 bis 7 Monaten dürfte der Abschluss im Herbst 2010 möglich sein.