Der Online-Wohnungsvermittler Airbnb will mit Schweizer Ski- und Wandergebieten Partnerschaften eingehen. Auch eine Kooperation mit dem Dachverband Schweiz Tourismus ist in Planung.
Die amerikanische Webseite konnte seit der Gründung im Jahr 2008 bereits 35 Millionen Übernachtungen registrieren – davon 20 Millionen allein im letzten Jahr. Damit hat sich Airbnb innert kürzester Zeit zum grössten Schreck der Hoteliers entwickelt.
Europa-Chef Christopher Cederskog sieht in der Schweiz ein grosses Wachstumspotenzial, vor allem auf dem Land. Das verriet er der «Schweiz am Sonntag». Airbnb habe sich bisher zu wenig um die Schweiz gekümmert. Dies will man nun ändern. Airbnb führe derzeit verschiedene Gespräche mit Gemeinden und Tourismusorganisationen in Ski- und Wandergebieten. Oft kämen die Regionen auch von selbst auf Airbnb zu. «Da gibt es viele Privatunterkünfte, die seit Jahren dort stehen, und die Airbnb als zusätzlichen Vertriebskanal nutzen könnten, um mehr Gäste in die Region zu holen», sagt Cederskog.
Man wolle in der Kommunikation zusammenarbeiten. Vorstellbar sei, dass die Gemeinden den Ferienhausbesitzern das Airbnb-Modell erklären und schmackhaft machen. «Und wir liefern ihnen Materialien, die die Vorteile für Gastgeber und Gäste aufzeigen.»
Entspricht Trend
Auch Gespräche mit der Dachorganisation Schweiz Tourismus sind laut Cederskog geplant. Mit welchen Orten man in Kontakt ist, will Cederskog noch nicht verraten, «auch weil es für uns ein Pilotprojekt ist.» Im Sommer oder Frühherbst könne er mehr sagen.
Bei Schweiz Tourismus verschliesst man sich Airbnb nicht. Diese neue Form des Unterkunftsangebots entspreche einem Trend und sei beim Verband ein Thema, sagt Sprecherin Daniela Bär in der «Schweiz am Sonntag». Eine Kooperation mit Airbnb könne möglich und sinnvoll sein, allerdings nur «wenn für Airbnb die gleichen Vorgaben und Rahmenbedingungen gelten wie für die anderen kommerziellen Anbieter.» Airbnb zählt in der Schweiz rund 7400 Inserate, am meisten in Zürich, Genf, Lausanne, Basel und Bern. 2014 haben über 135 000 Gäste in einer Schweizer Airbnb-Wohnung übernachtet.