Interview
Abtretende SRK-Präsidentin Annemarie Huber-Hotz: «Das Rote Kreuz muss sich anpassen»

Annemarie Huber-Hotz (70) tritt in einer Woche als Präsidentin des Schweizerischen Roten Kreuzes zurück. Die aus Baar stammende Mutter dreier Adoptivkinder über die Lage in Lateinamerika, ihren Nachfolger Thomas Heiniger und schlechte Memoiren.

Eva Novak
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Tritt als Präsidentin des Schweizerischen Roten Kreuzes zurück: Annemarie Huber-Hotz.

Tritt als Präsidentin des Schweizerischen Roten Kreuzes zurück: Annemarie Huber-Hotz.

Philipp Schmidli, Baar, 20. Juni 2019

«Das Elend spornt mich an», haben Sie kürzlich erklärt. Gibt es heute weniger Elend auf der Welt als bei ihrem Amtsantritt beim Schweizerischen Roten Kreuz SRK vor acht Jahren?

Annemarie Huber-Hotz: Leider ist das Gegenteil der Fall. Laut dem neusten Flüchtlingsbericht der UNO gibt es mehr als 70 Millionen Vertriebene, doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Ursache sind nicht mehr so sehr Kriege, sondern Konflikte und Gewaltakte. Die meisten Toten, meist arme Leute, gibt es deswegen in Mittelamerika. Dazu kommt der Klimawandel, vor allem in Afrika, wo die Menschen gleichzeitig unter Katastrophen, Konflikten und Terrorismus leiden.

Nach Afrika fliessen viele Entwicklungshilfegelder. Aus Süd- und Mittelamerika hingegen soll sich die Schweiz nach dem Willen von Aussenminister Ignazio Cassis zurückziehen. Eine gute Idee?

Nein, es ist wichtig, dass man überall hilft. Auch in Ländern, die weiter weg sind von uns als Afrika und aus denen nicht so viele Flüchtlinge zu uns kommen. Mit kleinen Projekten kann man sehr viel bewirken. Wir machen das über die Rot Kreuz-Gesellschaften vor Ort, auch in Mittel- und Südamerika. Es gibt überall arme Leute, immer mehr auch in der Schweiz.

Nimmt die Armut bei uns tatsächlich zu?

Verglichen mit den armen Menschen in der Sahelzone sind die von unserer Armut Betroffenen reich. Immer mehr Leute in der Schweiz können aber nicht am Wohlstand des Landes teilhaben.

Reicht es, wenn sich das Rote Kreuz in Süd- und Mittelamerika engagiert, die Schweizer Entwicklungshilfe aber nicht mehr?

Ich hoffe, dass ein Teil der Schweizer Entwicklungshilfe auch in Zukunft in mittelamerikanische Länder fliesst, wenn nicht über die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza, so doch über Hilfswerke wie Helvetas oder Swisscontact, zum Beispiel in die Berufsbildung und wirtschaftliche Entwicklung.

Entwicklungshilfe braucht es aber nicht nur in Migrationsländern?

Selbstverständlich kann die Deza nicht überall präsent sein. Sie darf aber den Fokus nicht nur auf jene Länder richten, aus denen die Flüchtlinge und Migranten kommen. Armutsbekämpfung und wirtschaftliche Entwicklung sind auch in anderen Ländern wichtig.

Sie haben drei erwachsene Adoptivkinder aus verschiedenen Ländern. Weil Sie schon immer an anderen Kontinenten interessiert waren und deswegen beim Roten Kreuz gelandet sind?

Das Interesse am Ausland war schon immer da, ich habe zwei Jahre lang in Schweden studiert, doch die Kinder haben es sicher verstärkt. Beim Engagement im Roten Kreuz ging es mir aber um die humanitäre Arbeit für verletzliche und bedürftige Menschen, auch in der Schweiz. Über 95 Prozent unserer Dienstleistungen erbringen wir in der Schweiz.

Was ist für Sie das Rote Kreuz?

Eine hervorragende, weltweit tätige humanitäre Organisation, die auf eine grossartige Idee von Henri Dunant zurückgeht, Leid zu lindern, Leben zu retten und uns für die Würde aller Menschen einzusetzen. Ein weltweites Netzwerk, das nach sieben Grundsätzen arbeitet, darunter Menschlichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit und Freiwilligkeit. Der Freiwillige im Flüchtlingslager in Bangladesch hat die gleichen Wertvorstellungen wie einer, der auf dem lokalen Rot Kreuz-Sekretariat irgendwo in Mittelamerika arbeitet. Das ist einmalig. Für mich gab das den Ausschlag, mich nach dem Bund beim SRK zu engagieren.

Sie waren je acht Jahre lang Bundeskanzlerin und SRK-Präsidentin. Was hat Sie stärker geprägt?

Klar das Rote Kreuz. Der uneigennützige Einsatz für die verletzlichsten Menschen in der Schweiz und im Ausland ist eine Herzensangelegenheit. Verletzlichkeit heisst nicht nur Armut. In der Schweiz stellt man zunehmend fest, dass es sehr viele Vereinsamte gibt. Darunter auch Menschen, die zwar keine Geldsorgen haben, aber von der Gesellschaft abgehängt sind oder sich abhängen. Dazu kommt die alternde Bevölkerung mit der steigenden Zahl der Demenz-Erkrankten. Diese Zielgruppen des Roten Kreuzes sind mir wichtiger als das Parteigezänk im Bundeshaus.

Für Politik schlägt Ihr Herz nicht mehr so stark?

Doch, die Politik interessiert mich noch sehr, aber es bereitet mir Sorgen, wie sie sich entwickelt. Zwar bekräftigen alle Beteiligten, für das Volk zu sprechen oder das Beste für das Volk zu tun. Meistens geht es aber um Macht; statt um Lösungen geht es um Positionen und die Stellung in den Medien.

Ist das Streben nach Macht nicht das Wesen der Politik?

Ja, aber früher war die Kompromissbereitschaft viel grösser. In den grossen Fragen, wie der Reform der Sozialwerke oder der Beziehung zu Europa, scheint es nicht mehr möglich, einen nachhaltigen Kompromiss hinzukriegen. Es fehlt eine langfristige Strategie. Statt hart zu arbeiten, um ein Ziel zu erreichen, stellt man lieber den Gegner an den Pranger, um kurzfristig Profit daraus zu ziehen und in den Medien und vor allem in den sozialen Netzwerken gross dazustehen. Bis hin zu den Indiskretionen aus dem Bundesrat.

Gab es die nicht schon immer?

Indiskretionen, politische Signale und nicht mit Fakten belegte Positionsbezüge werden heute viel schneller verbreitet. Die Insider wussten auch früher schon immer alles, es wurde aber nicht so schnell und vor allem nicht bis in die hinterste Ecke publik. Selbst wenn ein Journalist es schrieb, wurde es wieder vergessen – oder nicht mehr gefunden. Heute ist immer alles gleich online. Als Politiker oder Spitzenbeamter hast du keine Chance, wenn du mal einen Fehler gemacht hast.

Wie Bundesanwalt Michael Lauber oder der Genfer Regierungsrat Pierre Maudet?

Früher hätten sie noch die Chance gehabt, dass das alles vergessen geht. Aber heute ist das nicht mehr möglich. Alles steht im Netz, wird durch die Medien verbreitet und ist einfacher zu finden: Mit einem Knopfdruck hat man es ständig präsent. Früher gab es diesen Knopf nicht, man hätte in das Zeitungsarchiv suchen gehen müssen. Das hat niemand gemacht.

Sie und Ihre Familie wurden angefeindet, weil Sie Land zur Verfügung stellten für ein Asylzentrum in Baar.

Ja, das lag an der politischen Stimmung. 2015, während der grossen Flüchtlingsströme, wollte unsere Familie einen Beitrag leisten. Es gab Einsprachen gegen das Bauverfahren. Das ist jetzt vor Bundesgericht.

Was legen Sie ihrem Nachfolger Thomas Heiniger ans Herz?

Dass es ein grosses Privileg ist, sich für das Rote Kreuz einsetzen zu können. Das Feuer für dessen Mission zu entwickeln, gibt eine tägliche Befriedigung. Die komplexe und grosse Organisation ist aber auch eine Herausforderung. Irgendwo gibt es immer etwas, das nicht funktioniert, oder Leute, die nicht zusammenarbeiten. Eine föderalistische Organisation braucht Geduld. Aber der Sinn dahinter kompensiert alles. Ich danke allen, die das ermöglichen!

Kann Heiniger als ehemaliger Zürcher Gesundheitsdirektor die Probleme der Blutspenden lösen, die seit Jahren zurückgehen?

Es ist der Blutbedarf, der zurückgeht, weil bei Operationen weniger Blut fliesst. Deshalb braucht es aber nicht weniger Spenden, weil viele Spender altershalber ausscheiden oder wegen diversen Auflagen etwa nach Auslandaufenthalten nicht spenden können, brauchen die SRK-Blutspende-Zentren weiterhin viele Neue. Selbst nach einem Ferienaufenthalt in Norditalien darf man monatelang nicht spenden, wenn dort das Zika-Virus oder die Malaria auftaucht.

Finden Sie genügend Spender?

Das gelingt immer wieder mit viel Werbung. Die Spendenfreude geht nicht zurück, aber die Auflagen für das Blutspenden nehmen zu und die notwendigen Testverfahren sind anspruchsvoll und teuer.

Hoffen Sie, dass Heiniger dafür sorgt, dass der Pflegehelfer-Kurs des SRK als Grundlage der Pflegeausbildung anerkannt wird?

Nach jahrelangen Anstrengungen konnten wir erreichen, dass er zumindest teilweise anerkannt wird. Das SRK bildet etwa 4000 Pflegehelferinnen pro Jahr aus, womit es einen wesentlichen Beitrag gegen den Personalmangel in der Pflege leistet. Man kann das aber noch stark ausbauen. Wir sind froh, dass Herr Heiniger jetzt auch das Präsidium der Spitex übernommen hat. Denn im Pflegebereich sowie bei der Entlastung pflegender Angehöriger ist die Zusammenarbeit von SRK, Spitex und weiteren Organisationen wie Pro Senectute noch ausbaufähig, damit die älteren Menschen möglichst lange zu Hause bleiben können.

Wie soll das konkret gehen?

Die medizinische Betreuung und Pflege ist Aufgabe der Spitex, während das Rote Kreuz mit Freiwilligen einspringt, um die älteren und unterstützungsbedürftigen Leute anderweitig zu entlasten. Das hätte weitere Vorteile: Es würde die Kosten senken helfen und die Freiwilligenarbeit aufwerten. Aber auch der Staat müsste vermehrt einen Beitrag leisten, um die Freiwilligenarbeit aufzuwerten. Zum Beispiel, indem er freiwillig erbrachte Dienstleistungen von der Mehrwertsteuer befreit. Auch sollten Stunden, die man freiwillig geleistet hat, von den Steuern abgezogen werden können. Bei den Spenden ist das ja auch möglich.

Haben Sie diese Forderung am Frauenstreik aufgeschnappt?

Am Frauenstreik war ich anderweitig engagiert. Ausserdem betrifft die Freiwilligenarbeit nicht nur die Frauen. Bei einigen Dienstleistungen von Rot Kreuz-Organisationen wie dem Fahrdienst oder bei den Samaritern machen auch viele Männer mit, in der Altenbetreuung sind es vorwiegend Frauen.

Die Steuerbefreiung wird in der Politik immer wieder gefordert – bisher vergeblich.

Es braucht nun mal viel Geduld. Mein Nachfolger wird sie brauchen. Auch im Zusammenhang mit den staatlichen Auflagen, die weniger strikt sein müssten. Es macht zum Beispiel wenig Sinn, dass Ausländer ohne Arbeitsbewilligung in der Schweiz keine Freiwilligenarbeit leisten dürfen. Denn Freiwilligenarbeit ist eine hervorragende Integrationsmassnahme.

Das ist doch neuerdings möglich?

Auf der nationalen Ebene haben wir zwar erreicht, dass auch ohne Arbeitsbewilligung Freiwilligenarbeit geleistet werden kann. Aber einzelne Kantone sind mit ihren Umsetzungs-Gesetzen noch nicht so weit.

Bringt Sie der Föderalismus manchmal zum Verzweifeln?

Er hat auch Vorteile. Zum Beispiel können wir gute Ideen als Projekt auf kantonaler Ebene mit wenig Finanzen umsetzen. Wenn es funktioniert, können wir es auf die ganze Schweiz ausweiten. Der Föderalismus kann auch ein ausgezeichnetes Versuchslabor sein. Deshalb sind die Kantonalverbände ganz unterschiedlich aufgestellt.

Wie gravierend war es für das SRK, als es mit der Privatisierung der Asyl-Betreuung viele happige Aufträge verlor?

Für gewisse Kantonalverbände wie zum Beispiel Freiburg war sie vor vielen Jahren ein Problem. Der Kantonalverband musste neue Dienstleistungen aufbauen und sich in neuen Bereichen engagieren. Heute sind aber wieder einige Kantonalverbände im Asylbereich tätig. So haben etwa das Tessiner und das Berner Rote Kreuz von ihren Kantonen grosse Leistungsaufträge erhalten. Auch in anderen Bereichen fallen immer wieder Aufgaben weg. Die Samariter zum Beispiel haben viele Ersthilfe-Kurse für Fahrschüler verloren, weil die Fahrlehrer begannen, diese selber zu geben.

Damit fielen die Einnahmen weg?

Ja, auch das Rote Kreuz muss sich den Veränderungen in seinem Umfeld anpassen und auf dem «Markt» behaupten. Die private Konkurrenz in praktisch allen Bereichen, in denen wir Dienstleistungen erbringen, nimmt zu. Im Pflege- wie im Asylbereich sind es private Unternehmen, die Gewinne erwirtschaften müssen. Unsere Mission ist es aber, die Verletzlichsten und damit Ärmsten zu erreichen, die für private Unternehmen nicht so interessant sind. Wir müssen ja keinen Profit erzielen, sondern dürfen unsere Dienstleistungen auch mit Spendengeldern finanzieren.

Reichen die aus? Wieviel von den 1,5 Milliarden Franken Spenden pro Jahr bekommt das Rote Kreuz?

Es sind um die 60 Millionen. Wir hatten sehr gute Jahre, jetzt ist es ein bisschen gesunken. Denn auch da ist die Konkurrenz gewachsen. Es gibt immer mehr Organisationen, die Spendengelder sammeln. Wir alle haben ständig irgendein Couvert im Briefkasten.

Angesichts der vielen Flüchtlinge, die in die Schweiz drängen, hat die humanitäre Tradition in der Politik zurzeit einen schweren Stand. Macht Ihnen das Sorgen?

Das Rote Kreuz ist nach wie vor bei allen politischen Parteien unbestritten und geniesst überall hohes Ansehen. Die rund 53'000 Menschen, die freiwillig für uns arbeiten, stammen aus allen Schichten und allen politischen Lagern. Wir setzen uns dafür ein, dass die Menschenrechte und Menschenwürde der verletzlichsten Menschen beachtet werden – ob es nun Migranten oder Flüchtlinge sind. Und wir benützen unsere spezielle Stellung als Organisation mit gesetzlichem Auftrag, um den vertraulichen Dialog mit den Behörden zu führen, von den Bundesräten über die Verwaltung bis zum Parlament.

Trotzdem: Statt des humanitären Gedankens ist in der Politik Abschottung angesagt.

Letztlich steht die Schweiz nicht so schlecht da. Selbst bei Leuten, die alle Migranten rauswerfen möchten, sieht man immer wieder: Sobald sie in persönlichen Kontakt mit Einzelnen kommen, geht ihr Herz ebenfalls auf. Im Lega-orientierten Kanton Tessin hat das Rote Kreuz von der Regierung den Auftrag, alle Flüchtlingszentren zu betreiben, in denen auch gestrandete Migranten sind. Man muss unterscheiden zwischen politischen Massnahmen und dem politischen Dialog. Da sind auch in der Schweiz Parteien in einem Stil unterwegs, der nicht akzeptabel ist, weil er die Menschenwürde missachtet. Wir hingegen fordern die Menschenwürde jedes Menschen ein, unabhängig von seiner Herkunft und politischen Gesinnung.

Selbst jene von ehemaligen IS-Kämpfern?

Unser Suchdienst setzt sich dafür ein, auf Ersuchen hin auch ehemalige IS-Angehörigen zu finden, die in einem Flüchtlingslager im Norden Syriens oder im Irak gestrandet sind. Unabhängig davon, ob sie zuvor Terroristen waren oder nicht. Die Kinder waren keine Terroristen. Wir hatten deswegen letztlich ein gutes Gespräch mit Justizministerin Karin Keller-Sutter.

Macht das Rote Kreuz das, was Keller-Sutter nicht will: Die IS-Kämpfer zurückholen?

Wir stehen mit dem Rot Kreuz-Suchdienst zur Verfügung. Das ist die Aufgabe des Roten Kreuzes seit der Schlacht von Solferino vor 160 Jahren, als man den Kontakt herstellte zwischen den verletzten Soldaten und ihren Angehörigen. Das sind auch verletzliche Personen.

Auch wenn sie zuvor zumindest in Kauf genommen haben, andere zu verletzen?

Sie müssen natürlich damit rechnen, dass sie bei einer Rückkehr in die Schweiz zur Rechenschaft gezogen werden. In ausländische Militärdienste zu treten, ist ein Straftatbestand. Trotzdem sind es verletzliche Leute, die da mit ihren Babys in den Lagern gestrandet sind. Wir sind der Meinung, für sie zu sorgen, gehöre zu unseren Aufgaben. Hans Magnus Enzensberger schrieb einst, die Freiwilligen des Roten Kreuzes hätten sich einer Mission verschrieben, «von der sie wissen, dass sie nie ein gutes Ende nehmen wird». Henri Dunants Vision einer Welt, in der es allen gut geht und alle im Frieden leben, wird wohl nie erreicht. Erst recht müssen wir uns für die verletzlichsten Menschen einsetzen. Und jeder Mensch, dem wir helfen können, sein Leben und seine Würde zu bewahren, ist den Einsatz wert.

Ende nächster Woche räumen Sie Ihr Pult. Machen Sie danach erst mal ganz lange Ferien?

Nein, ein paar Tage später folgt die Stabsübergabe in der Geschäftsstelle des SRK, und dann kommt schon meine Tochter und überlässt uns die Grosskinder für eine Woche. Darauf freue ich mich! Ferien gibt es dann irgendwann mal. Im Herbst reisen wir für drei Wochen nach Bhutan.

Sie haben sich als Freiwillige gemeldet, um ihm Kanton Zug ältere Leute zu betreuen. Machen Sie dazu den SRK-Pflegehelferinnen-Kurs?

Nein, für den Besuchsdienst – zum Jassen, Reden, Spazieren oder Einkaufen – braucht es das nicht.

Daneben schreiben Sie Ihre Memoiren und spielen mit Ihren Enkelkindern?

Ich werde sicherlich mit den Enkelkindern spielen, aber Memoiren schreibe ich nicht. Es gibt schon genug schlechte Bücher mit Erinnerungen auf dem Markt.

Zur Person

Annemarie Huber-Hotz (70) tritt in einer Woche als Präsidentin des Schweizerischen Roten Kreuzes zurück. Zuvor war die aus Baar stammende Mutter dreier Adoptivkinder als erste Frau Bundeskanzlerin der schweizerischen Eidgenossenschaft.