Deutlicher Rückgang
30 Prozent weniger Asylgesuche – trotzdem drohen Kantonen und Gemeinden höhere Kosten

Die Zahl der Asylgesuche in der Schweiz ist im letzten Jahr deutlich auf 27'500 zurückgegangen.

Drucken
Weniger Menschen als im Vorjahr haben 2016 in der Schweiz Asyl beantragt. (Symbolbild)

Weniger Menschen als im Vorjahr haben 2016 in der Schweiz Asyl beantragt. (Symbolbild)

KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

2016 haben in der Schweiz rund 27'500 Personen ein Asylgesuch gestellt, wie eine gut informierte Person der «NZZ am Sonntag» sagt. Das sind 12'000 oder dreissig Prozent weniger als im Vorjahr.

Der Grund für den Rückgang: Spätestens ab Mitte letztem Jahr gaben an der Südgrenze der Schweiz Tausende Migranten an, sie wollten ihr Asylgesuch in Deutschland oder Skandinavien stellen und lediglich durch die Schweiz durchreisen. Weil das aber gegen das Ausländergesetz verstösst, wies das Grenzwachtkorps all diese Personen umgehend nach Italien zurück.

Trotz des Rückgangs der Asylgesuche drohen den Kantonen und Gemeinden in den nächsten Jahren im Asylbereich jedoch Zusatzkosten in dreistelliger Millionenhöhe, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt.

Der Grund dafür: Die Schweiz hat in den letzten fünf Jahren, also seit Ausbruch des Syrien-Kriegs, rund 50 000 Asylsuchenden ein Bleiberecht erteilt, sei es als anerkannter Flüchtling, sei es als vorläufig Aufgenommener. Die Kosten für einen Teil dieser Flüchtlinge gehen ab diesem Jahr erstmals vom Bund an die Kantone und Gemeinden über.